Spanien: Weniger Covid-19-Todesfälle

Spanien: Weniger Covid-19-Todesfälle
Copyright Vincent Thian/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Julika Herzog mit dpa
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In Madrid werden Krankenhäuser desinfiziert, in Spanien nahm die Zahl der Corona-Todesopfer in den vergangenen 24 Stunden ab

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In Spanien geht die Zahl der Covid-19-Todesfälle leicht zurück: 812 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden gestorben. Das meldete das spanische Gesundheitsministerium. Insgesamt wurden mehr als 85.000 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Rund 17.000 Patienten haben sich wieder erholt.

Ab Montag gehe die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone in den «Winterschlaf», denn zur Bekämpfung des Virus verschärft die Regierung nun das Ausgangsverbot. Bis zum 9. April müssen alle Arbeitnehmer, die in nicht wesentlichen Sektoren tätig sind, zu Hause bleiben. Das Gehalt soll den Betroffenen zwar weitergezahlt werden, die nicht geleisteten Stunden sollen diese aber später nachholen.

Vom auferzwungenen «Winterschlaf» sind vor allem Firmen der Industrie und des Baugewerbes betroffen. Die Verschärfung der Ausgehverbots wurde von einigen Unternehmern und Politikern kritisiert. Arbeitsministerin Yolanda Díaz betonte aber, man habe das Allgemeinwohl im Blick und werde sich nicht unter Druck setzen lassen: "Dieser bezahlte Urlaub hat natürlich nur eine Mission: Die einzige Aufgabe, die die spanische Regierung zurzeit hat und die solidarisch mit unserem gesamten Volk umgesetzt werden muss, ist, die Ansteckungskurve der Krankheit zu senken."

Inzwischen haben mehrere europäische Länder eine gemeinsame Schuldenaufnahme gefordert, die unter anderen Deutschland ablehnt. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte sagt, Europa müsse gemeinsam auf den Coronavirus-Notstand antworten, um den durch die Pandemie verursachten sozialen und wirtschaftlichen Schock wirksam zu bewältigen: "Ich werde nicht als jemand in die Geschichte eingehen, der nichts getan hat. Ich werde bis zum letzten Tropfen Schweiß kämpfen, um eine starke und kohärente europäische Reaktion hervorzurufen."

Deutschland hat unterdessen COVID-19-Patienten aus Italiens am stärksten betroffenem Gebiet bei Bergamo ausgeflogen und auch aus Frankreich. Denn hier sind die Krankenhäuser am Limit. Einige Patienten sind auch in die Schweiz und in die Region Bordeaux transportiert worden.

In Großbritannien schwört die britische Regierung ihr Volk darauf ein, dass harte Zeiten bevorstehen und die Ausganssperre noch länger dauern kann, so der britische Staatsminister Michael Gove: "Die Menschen sollten wissen, dass sich die Situation verschlimmern wird, bevor sie sich bessert - wie dies auch der Brief des Premierministers betont."

Doch die am Wochenende per Brief versendete Botschaft des mit dem Coronavirus infizierten Premiers Boris Johnson scheint noch nicht bei allen angekommen zu sein. Die Londoner genieße bei Frühlingswetter lieber die Parks der britischen Hauptstadt. Der 55-Jährige Johnson hatte am Freitag mitgeteilt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nun sitzt er in Isolation in seiner Dienstwohnung in der Londoner Downing Street.

Viele Kritiker werfen der britischen Regierung eine zu langsame Raktion vor. Der Premierminister hatte erst am vergangenen Montag, nach langem Zögern, eine Ausgangssperre verhängt. Die Zahl der Toten stieg am Sonntag auf 1228.

In Portugal verhindern Straßensperren, dass die Menschen zu Beginn der Osterferien gen Süden fahren. Diese werden die Menschen in Europa und auch weltweit wohl eher zu Hause verbringen.

Die Karte der “Johns Hopkins University” zeigt die Zahlen aller Infizierten weltweit:

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