"Er ist ein Held": 180.000 stehen hinter USS Roosevelt-Kapitän Crozier

USS Theodore Roosevelt (CVN 71)
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Von Kirsten Ripper mit dpa, AFP, NPR
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Der Kapitän der #USSRoosevelt hatte wegen #covid19 auf dem Flugzeugträger um Hilfe gebeten - und war deshalb abgesetzt worden.

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Am Samstagvormittag hatten 180.000 Menschen die Online-Petition für den geschassten Kommandeur des Flugzeugträgers USS Roosevelt Brett Crozier unterschrieben. Das nuklearbetriebene Schiff mit bis zu 4.000 Soldaten an Bord liegt vor Guam vor Anker. Nachdem sich mindesten 114 Personen an Bord mit dem Coronavirus infiziert hatten, hatte der Kapitän in einem Brief darum gebeten, das Personal zu evakuieren, damit sich die anderen nicht anstecken. Das Schreiben gelangte an die Öffentlichkeit, daraufhin wurde Crozier die Führung der USS Roosevelt entzogen.

"Captain Crozier wurde zu Unrecht vom Dienst entbunden", heißt es in der Petition. "Sein Verbrechen war es, um Hilfe für die Sicherheit seiner Besatzung zu bitten, als es einen Covid-19-Ausbruch gab. Sein Handeln hat möglicherweise viele Leben gerettet. Obwohl er entlassen wurde, wurde sein Plan, die Besatzungsmitglieder an Land zu lassen, umgesetzt. Er ist ein Held, der belohnt werden sollte."

"Captain Crozier, Captain Crozier"

Der Demokrat Joe Biden teilt auf Twitter das Video, in dem die Besatzung des Flugzeugträgers dem Kommandeur mit "Captain Crozier"-Rufen ihre Unterstützung ausdrückt. Biden kritisiert die Trump-Regierung für ihren Umgang mit einem "mutigen Befehlshaber, der seine Seeleute zu schützen versuchte".

Viele Soldaten durften die USS Roosevelt verlassen. Die verbliebenen etwa 1.000 sollten die Funktionstüchtigkeit des Flugzeugträgers sicherstellen.

Der amtierende Marineminister Thomas Modly hatte Brett Crozier am Donnerstag entlassen. Kapitän Brett Crozier sei offenbar von der Verbreitung des neuartigen Coronavirus auf der "USS Theodore Roosevelt" überfordert gewesen und habe dann mit seinem Brief gegen die normale Befehlskette verstoßen.

Ein Kommandeur eines so wichtigen Schiffes müsse jederzeit Führungskraft, Urteilsstärke und Disziplin zeigen, forderte Modly. Croziers Brief habe Zweifel an seinem Urteilsvermögen geweckt und Amerikas Feinden Einblick in vertrauliche Informationen zur Kampfbereitschaft des Flugzeugträgers gegeben, sagte er. Crozier habe seinen Brief an einen breiten Verteiler mit 20 bis 30 Empfängern gesendet und habe daher mit einer Verletzung der Geheimhaltung rechnen müssen, sagte Modly.

Ob Kapitän Brett Crozier wegen der enormen Protestwelle die USS Roosevelt bald wieder befehligen darf, war zunächst nicht klar. NPR berichtete, Crozier werde nicht aus der US-Armee geschasst, sondern bleibe bei der Navy.

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