America first? Sanofi versichert, "Impfstoff wird für alle verfügbar sein"

Tests auf das Coronavirus in einem Pariser Labor.
Tests auf das Coronavirus in einem Pariser Labor. Copyright Alain Jocard/AP
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Von Alexandra Leistner
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Der Pharmakonzern Sanofi, der an der Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs arbeitet, hatte am Mittwoch gesagt, dass eine Impfung zuerst an die USA gehen würde, weil die Regierung die Arbeit des Unternehmens finanziert.

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US-Präsident Donald Trump hat zwar noch in der vergangenen Woche gesagt, eine Impfung gegen das Coronavirus sei nicht zwingend notwendig, um die Pandemie zu bekämpfen, wenn man den Aussagen von Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson Glauben schenkt, gilt dennoch bei der Impfstoffsuche Trumps Motto "America First".

Hudson hatte mit seiner Aussage, die USA könnten Vorrang haben, sollte das Unternehmen einen Impfstoff finden, Aufsehen erregt. Nach Informationen von Bloomberg begründete Hudson das "Recht auf eine größere Vorausbestellung" damit, dass die US-Regierung Sanofis Forschung in der Suche nach einem Impfstoff finanziell unterstützt. 

Der Frankreich-Chef von Sanofi ruderte nun in einem Interview mit France TV Info zurück. Er wolle die Franzosen beruhigen, so Olivier Bogillot am Donnerstagmorgen. "Natürlich, wenn Sanofi einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 entdeckt, wird dieser für jeden zugänglich sein."

Die Aussage seines US-Kollegen sei auf "regulatorische Fragen" zurückzuführen. Der Zulassungsprozess solle in den USA beschleunigt werden und auch in Europa sei dies ratsam, so Bogillot. Er forderte Investitionen um ausreichend Material wie Spritzen und Glasfläschchen zur Verfügung zu haben, sobald ein Impfstoff gefunden ist.

Tatsächlich aber gebe es mit den USA ein Abkommen, das Sanofi ein Budget für seine Forschung liefere. "Wir wollen, dass Europa sich organisiert, um dasselbe zu tun". Es sei wichtig, die Labore bei der Entwicklung zu unterstützen, die Pharmakonzernen eine große Organisation abverlange. 

"Wenn die Dinge in diese Richtung gehen, gibt es keinen Grund, warum Impfstoffe nicht zur gleichen Zeit zwischen den Vereinigten Staaten und Europa verfügbar sein sollten", sagte Bogillot dem französischen Sender France TV Info.

Weitere Quellen • France TV Info

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