Biobasierte Produkte erfolgreich auf den Markt bringen

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Von Aurora Velez
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Ein EU-Projekt unterstützt Unternehmen dabei, die Prozesse zu beschleunigen und Kosten zu senken.

Wie kann man die Herstellung von biobasierten Produkten auf ein industrielles Niveau heben? Im belgischen Gent hilft ein von der europäischen Kohäsionspolitik unterstütztes Projekt Unternehmen, diesen Quantensprung zu machen, indem es Risiken verringert und den Prozess beschleunigt. Technologietransfer und Prozessentwicklung - Thema in Smart Regions.

In Muttermilch sind Oligosaccharide enthalten, die Babys vor viralen und bakteriellen Infektionen schützen. Diese Kohlenhydrate sind ein wichtiger Bestandteil der Muttermilch. Jetzt können sie auch auf industriellem Niveau und zu niedrigen Kosten aus Bioprodukten hergestellt und Babymilchpulver beigemischt werden.

Die Pilotanlage Bio Base Europe (BBEPP) hat diese Entwicklung unterstützt. Die unabhängige, hochmoderne Anlage, die vom Labor- bis zum Mehr-Tonnen-Maßstab arbeitet, ist ein Dienstleister für Prozessentwicklung, Scale-up und kundenspezifische Herstellung von biobasierten Produkten und Verfahren. Aber was ist eigentlich ein biobasiertes Produkt?

Der BBEPP-Geschäftsführer Wim Soetaert erklärt: "Ein biobasiertes Produkt kann alles Mögliche sein: Plastik, eine Lebensmittelzutat, eine Chemikalie - es kann so ziemlich alles sein. Es besteht aus Biomasse, typischerweise eine Pflanze und es ist erneuerbar."

Fakten & Zahlen

Bio Base Europe hat seinen Sitz in einer ehemaligen Feuerwache. Der Dienstleister hilft Kunden mit innovativen Bioprodukten, ihre Herstellung auf ein industrielles Niveau zu heben. Seit 2008 haben 120 Unternehmen und 45 öffentliche Projekte davon profitiert.

Das Gesamtbudget des EU-Projekts beträgt 12,9 Millionen Euro, davon kommen 3,4 Millionen Euro von der europäischen Kohäsionspolitik. Bislang wurden 322 Projekte mit der Industrie abgeschlossen.

Die Pilotanlage in Gent hat auch während der Coronakrise die Produktion nicht eingestellt. Verfahrens-Ingenieurin Isabel Prieto gefällt die Projektvielfalt aus ganz Europa:

"Das Wichtigste und das ist auch, was mir an meiner Arbeit am meisten gefällt, ist, dass wir alle das gleiche Ziel haben: Wir wollen die Bioökonomie unterstützen, sich in der Welt durchzusetzen, sodass Politiker und die Menschen erkennen, dass es machbar ist."

So wie es Inbiose mit mehreren Produkten wie dem innovativen Babymilchpulver vormacht:

"Dank fortschrittlicher Fermentationsprozesse können wir jetzt diese Kohlenhydrate kostengünstig und in sehr großen Mengen herstellen", sagt Wesley Carpentier, leitender kaufmännischer Angestellter, Inbiose. "Hier sehen Sie es: Es handelt sich um ein einfaches weißes, fluffiges Pulver. Es sieht aus wie Zucker, schmeckt ein bisschen süßlich, aber es ist ein sehr innovatives Oligosaccharid. Und es ist genau dasselbe Molekül, das wir in der menschlichen Muttermilch finden."

Bisher fehlten diese Oligosaccharide in Babymilchpulver. Sie stärken das Immunsystem in den ersten Lebensmonaten und beugen später vielleicht Allergien und Ekzemen vor.

Journalist • Aurora Velez

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