Brutaler tschetschenischer Bandenkrieg erschüttet Vororte von Dijon

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In Dijon im Osten Frankreichs liefern sich bewaffnete Tschetschenen und eine kriminelle Gruppe seit mehreren Tagen gewalttätige Auseinandersetzungen.

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In Dijon im Osten Frankreichs liefern sich bewaffnete Tschetschenen und eine kriminelle Gruppe seit mehreren Tagen gewalttätige Auseinandersetzungen.

Mit Schlagstöcken, Sturmgewehren und Kriegswaffen gehen die Gruppen auf den Straßen des Vorortes Grésilles aufeinander los. Etwa 150 Gewalttäter setzten am Montagabend Trümmer und Autos in Brand.

Die Lage ist so angespannt, dass das Innenministerium am Dienstag eine Spezialeinheit zur Unterstützung nach Dijon schickte.

Grund für den Gewaltausbruch war der Überfall eines Drogendealers auf einen 16-jährigen tschetschenischen Jugendlichen. Seitdem nehmen Mitglieder der tschetschenischen Community Rache für den Angriff.

Mindestens 10 Personen sind bisher verletzt worden. Ein Mann wurde nach Angaben der Polizei durch Schüsse schwer verwundet. Die Staatsanwaltschaft hat Untersuchungen wegen versuchten Mordes durch eine kriminelle Bande eingeleitet.

Die Anwohner von Grésilles zeigen sich entsetzt über die Entwicklungen: "Wir sind doch eigentlich in einem republikanischen Staat. Aber wenn wir in diesem Gebiet so alleingelassen werden, ist das Gesetzlosigkeit. Wenn man Personen so genannte Racheakte erlaubt, das geht doch herum: Dijon, Nizza und dann ganz Frankreich. Worauf steuern wir zu?"

Ein bewaffneter Tschetschene, der sich an dem Bandenkrieg beteiligt, sagte Journalisten vor Ort: "Und wenn wir jeden Tag wiederkommen müssen, werden wir jeden Tag wiederkommen. Es tut uns leid, wenn wir die Leute stören und Angst verbreiten. Aber es ist besser, Angst zu haben, als einen Toten vor seinem Wohnhauses liegen zu sehen."

Das eigentlich beschauliche Dijon ist der Sitz von rivalisierenden Gruppen mit Verbindungen zur tschetschenischen Diaspora in Nizza, wo in den letzten Tagen ähnliche Zusammenstöße stattfanden.

Der französische Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Ausschreitungen aufs Schärfste.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen kündigte als Reaktion auf die Ereignisse einen Auftritt in Dijon an. "Unser Land versinkt im Chaos", schrieb sie auf Twitter. Die Vorfälle ereigneten sich rund zwei Wochen vor der zweiten Runde der Kommunalwahlen in Frankreich.

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