Hat Google das Bild von Winston Churchill wegen der Proteste gelöscht?

"Chruchill war ein Rassist" steht auf einer Statue des Ex-Präsidenten am Parliament Square in London.
"Chruchill war ein Rassist" steht auf einer Statue des Ex-Präsidenten am Parliament Square in London. Copyright Frank Augstein/AP
Von Seana Davis
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In Großbritannien fordern einige im Zuge der Proteste gegen Rassismus, die Statuen von Winston Churchill zu entfernen. Einige Social-Media-Nutzer bemerkten, dass das Foto des ehemaligen Premiers auf Google nicht mehr angezeigt wurde - heftige Spekulationen folgten.

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In Großbritannien ist eine intensive Debatte darüber losgebrochen, ob eine Statue des ehemaligen britischen Premierministers Winston Churchill entfernt werden soll.

Am Wochenende verlagerte sich ein Teil der Entrüstung dann auf die sozialen Medien: Einige Nutzer hatten festgestellt, dass bei der Google-Suche nach dem ehemaligen Premierminister kein Bild mehr angezeigt wurde.

Einige Tweets verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Andere fragten, warum Churchills Foto aus der Suchmaschine entfernt wurde, aber Bilder von Adolf Hitler weiter verfügbar waren.

Die pro-Brexit-Bewegung "Leave.EU" fragte: "Warum hat der US-Tech-Gigant Google das Foto von Winston Churchill von seiner Liste britischer Premierminister gelöscht? Das ist eindeutig eine koordinierte Kampagne, um einen unserer großen Nationalhelden zu unterminieren - was in aller Welt geht hier vor?"

Der US-Politiker und Republikaner Devin Nunes twitterte, dass alle Bilder Churchills "wie vom Erdboden verschluckt" seien.

Welche Erklärung fand Google?

Google veröffentlichte eine ausführliche Erklärung auf Twitter, warum das Bild bei der Suche nach früheren Premierministern nicht erschienen war.

Das Unternehmen aus dem Silicon Valley erklärte, Ende April habe es die Rückmeldung erhalten, dass das Bild, das bei der Suche nach ehemaligen Premierministern auftauchte, nicht "repräsentativ" für Churchill sei. Das Foto war von Googles Systemen automatisch ausgewählt worden und zeigte einen jüngeren und schwerer erkennbaren Churchill.

In den internen Verfahren und Prüfungen durch Gutachter wurde dann festgestellt, dass das Foto tatsächlich ausgetauscht werden sollte.

Normalerweise, so das Unternehmen, sollte das Bild schnell aktualisiert werden, doch ein Fehler im System verhinderte, dass ein neues Foto hochgeladen werden konnte.

In der Erklärung heißt es auch, dass das Problem mit dem Foto von Churchill seit Ende April bestand und bis zum 14. Juni andauerte. Dann wurde das Problem gelöst. Mit den Protesten gegen Churchill in London hatte das fehlende Bild aber wohl nichts zu tun.

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