NRW: Pädophilen-Netzwerk mit wohl 30.000 Mitgliedern von Chatgruppe entdeckt

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In NRW haben Ermittler ein Pädophilen-Netzwerk mit Spuren zu möglicherweise mehr als 30.000 Verdächtigen entdeckt.

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In Nordrhein-Westfalen haben ErmittlerInnen ein Pädophilen-Netzwerk mit Spuren zu möglicherweise mehr als 30.000 Verdächtigen entdeckt. Wie das Justizministerium des Landes mitteilte, gehe es dabei um Gruppenchats und Messengerdienste, in denen sich Tausende Nutzer über ihre Missbrauchstaten austauschten und sich Tipps gäben, etwa, welche Beruhigungsmittel am besten geeignet sein, um Kinder sexuell zu missbrauchen.

Die Erkenntnisse seien zutiefst verstörend, so Justizminister Peter Biesenbach. Ab Mittwoch soll eine Task-Force aus Cyberkrime-ErmittlerInnen versuchen zu klären, wer hinter den Internet-Pseudonymen steckt. "Die werden wir jetzt im Rahmen der Ermittlungsarbeit einzelnen Personen zuordnen müssen", so Markus Hartmann, Leiter der Leiter der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen. "Das heißt, die Aufgabe besteht darin, einer digitalen Spur, das kann eine IP-Adresse sein, ein Nickname in einem Forum oder dergleichen, konkreten Straftaten und wenn möglich auch konkreten Tatverdächtigen zuzuordnen."

Ermittlungsleiter: "Ende im Moment nicht absehbar"

Die Spuren stammen aus Ermittlungen zum Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach, bei dem bisher bundesweit 72 Verdächtige identifiziert wurden. Die ErmittlerInnen werten riesige Datenmengen aus. "So bitter wie das ist, wir treffen in dem Komplex immer wieder auf neue Tatverdächtige und neue geschädigte Kinder", so Michael Esser, Leiter der Ermittlungen zum Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach. "Wir sind jetzt etwas über sieben Monate dran. Ein Ende ist aus meiner Sicht im Moment nicht absehbar."

Ein Mann wurde in dem Missbrauchskomplex bisher schuldig gesprochen. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und in die geschlossene Pyschiatrie eingewiesen. Das Verfahren gegen den Hauptverdächtigen soll im August starten.

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