Lokale Lockdowns: Der Kampf mit dem inneren Schweinehund

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Von su mit dpa, AFP, AP
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Europa zwischen Lockerung und lokalen Lockdowns: Städte wie Leicester müssen im Gegensatz zur Lockerung der Corona-Vorschriften im Rest des Landes mit erweiterten Sperrregeln klarkommen - für viele Bewohner problematisch

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Covid-19 Anfang Juli: Europa zwischen Lockerung und lokalen Lockdowns – USA fürchten 100.000 neue Fälle pro Tag.

SPANIEN, PORTUGAL

Die Grenze zwischen Spanien und Portugal ist nach drei Monaten COVID-19-Beschränkungen endlich wieder offen.

Aber selbst wenn eine neue Normalität die Wirtschaft ankurbelt und vor allem den Tourismus, haben beide Länder nach wie vor mit Infektionsclustern zu kämpfen.

So belegt Portugal 19 weniger wohlhabende Distrikte rund um die Hauptstadt Lissabon wieder mit Virusbeschränkungen - einige Einwohner fühlen sich alleingelassen.

Vanda Manuel aus Quinta do Mocho:

"Sie sagen uns nichts, sie kommen einfach und verteilen Masken und das war's. Wir werden diskriminiert, nur weil wir ein innerstädtisches Viertel sind."

Yuri Fidalgo, Rapper und Einwohner von Quinta do Mocho

"Was wird aus uns, wenn wir heute schon nichts haben und um unsere Existenz kämpfen? Ja, was wird aus uns mitten in dieser Pandemie?"

GROSSBRITANNIEN

In der englischen Stadt Leicester, die im Gegensatz zur Lockerung der Vorschriften im Rest Englands mit erweiterten Sperrregeln zu kämpfen hat, laufen Tests, um einem Anstieg der Infektionen auf den Grund zu gehen. Für viele Bewohner problematisch.

Ein Mann aus Leicester:

"Ich habe gerade am Samstag einen Tisch für ein Bier bestellt, ich wollte ein lokales Bier in einer lokalen Kneipe. Aber als das nicht ging, spürte ich diesen Drang, einfach nach Nottingham zu fahren oder so. Ich weiß, dass es blöd ist und ich will das nicht, aber kontrolliert werden will auch keiner."

USA

In den USA sind die sogenannten Sonnengürtelstaaten des Südens zum neuen Corona-Epizentrum geworden.

Der Anstieg der Infektionen hat mindestens 16 gezwungen, ihre Wiedereröffnungspläne zu bremsen oder kehrt zu machen.

Einer der leitenden Coronavirus-Berater von Präsident Trump hatte eine düstere Botschaft für einige Senatoren.

Der Immunologe Dr. Anthony Fauci, National Institute of Allergy and Infectious Diseases:

"Wir haben jetzt mehr als 40.000 neue Fälle pro Tag. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir auf hunderttausend pro Tag kommen, wenn wir den Trend nicht umdrehen können. Deshalb bin ich sehr besorgt."

Experten beklagen Skepsis gegenüber der Wissenschaft, Widerstand gegen Autoritäten, keine Kontaktverfolgung und Isolierung neuer Fälle. "Es gibt zu viel Virus im ganzen Land", sagte einer - alles klingt sehr entmutigend. In Los Angeles wurde das traditionelle Feuerwerk zum Nationalfeiertag (4. Juli) abgesagt.

su mit dpa, AFP, AP

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