Erdgas-Streit im Mittelmeer: Macron und Weber erhöhen Druck auf Ankara

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Von Euronews mit dpa
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In dem ausufernden Konflikt mit der Türkei versicherte Emmanuel Macron Zypern und Griechenland die Solidarität Frankreichs. Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, forderte im Europaparlament: "Wir müssen handeln, und zwar jetzt"

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Im Streit um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es noch keine Entwarnung.

Die griechische Küstenwache bezeichnete die Lage allerdings als nicht mehr so gefährlich wie am Dienstag. Nach wie vor befänden sich zahlreiche Schiffe der türkischen Kriegsmarine in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer südlich der grechischen Inseln Rhodos, Kreta und Megisti.

Berichten des griechischen Staatsfernsehens zufolge sind in diesen Regionen auch zahlreiche Schiffe der griechischen Marine unterwegs.

Die Regierung in Athen hatte Ankara gewarnt, sie werde alle nötigen Schritte unternehmen, um ihre Souveränität zu verteidigen.´

Macron: "Machtkämpfe der Türkei und Russlands"

Unterstützung in dem Konflikt erhielten die Regierungen von Griechenland und Zypern durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der ihnen die uneingeschränkte Solidarität Frankreichs versicherte. Anlass war ein Besuch des zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades in Paris.

Danach sagte Macron: _"Energie- und Sicherheitsfragen sind heute von wesentlicher Bedeutung, und sie stehen in Machtkämpfen auf dem Prüfstand. Insbesondere in Machtkämpfen der Türkei und Russlands, die sich zunehmend durchsetzen und gegen die die Europäische Union immer noch zu wenig Gewicht hat. Es wäre ein schwerer Fehler, unsere Sicherheit im Mittelmeerraum in die Hände anderer Akteure zu legen."
_

Weber: "Wir müssen jetzt handeln"

Die EU hatte bereits am Mittwoch die türkischen Aktionen verurteilt und von Ankara deren Einstellung verlangt.

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, sprach sich im Europaparlament dafür aus, Strafmaßnahmen gegen die Türkei in Erwägung zu ziehen: _"Wir müssen klare Signale senden, dass wir auf der Seite unserer Bürger in Griechenland und Zypern stehen. Wir sollten zweifellos den Dialog offen halten, aber es ist jetzt auch Zeit, zu handeln. Wahrscheinlich müssen wir auch Sanktionen gegen die Türkei in Betracht ziehen. Wir müssen handeln, und wir müssen jetzt handeln."
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Die Türkei lässt bereits vor Zypern Bohrungen ohne die Genehmigung der Republik durchführen.

Aus türkischer Sicht haben Inseln wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine sogenannte Ausschließliche Wirtschaftszone.

Diese Zone wird von den Regierungen in Athen und Ankara unterschiedlich bewertet. Athen bezeichnet die türkische Suche nach Rohstoffen in dem Meeresraum griechischer Inseln als illegal.

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