Das Bauwerk ist wieder ein muslimisches Gotteshaus: Auch der türkische Präsident Erdoğan wohnte dem ersten Gebet seit der Rückumwandlung in eine Moschee bei.
Unter großem Andrang hat in der Hagia Sophia in Istanbul das erste Freitagsgebet seit der Rückumwandlung des Bauwerkes in eine Moschee stattgefunden.
Vorkehrungen aufgrund des Coronavirus
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie herrschte in der Hagia Sophia Maskenpflicht, vor dem Betreten wurde die Körpertemperatur der Gläubigen gemessen. Fast 750 Bedienstete des Gesundheitswesens sowie 100 Krankenwagen standen bereit, um sich um die Menschen zu kümmern. Aufgebaut wurden 17 Krankenstationen im Umfeld des Bauwerks.
Außerhalb des Gebäudes wurden drei Gebetsbereiche für Männer und zwei für Frauen eingerichtet. Auch Präsident Recep Tayyip Erdoğan wohnte dem Gebet bei.
Bewegte Vergangenheit
Das Gebäude aus dem sechsten Jahrhundert diente 916 Jahre als Kirche, zwischen 1453 und 1934 dann als Moschee und anschließend als Museum. Ausländische Kritik an der Rückumwandlung (unter anderem der griechisch-orthodoxen Kirche) in ein muslimisches Gotteshaus, die vor zwei Wochen durch ein Urteil des Obersten Verwaltungsgerichtes des Landes möglich wurde, hatte Erdoğan unter anderem mit dem Hinweis zurückgewiesen, es handele sich um eine nationale Angelegenheit der Türkei. Istanbul-Reisende können das Gebäude weiterhin besuchen: Wie alle Moscheen in der Türkei seien auch die Türen der Hagia Sophia für alle Muslime und Nicht-Muslime geöffnet, betonte Erdoğan.
Zeichen der christlichen Vergangenheit des Gebäudes wurden innerhalb der Hagia Sophia mit Vorhängen verhüllt.