Coronavirus gehäuft: Urlaubsort St. Wolfgang zwischen Gelassenheit und Flucht

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Mehr als 1000 Menschen wurden auf den Erreger untersucht, bislang wurden rund 50 Ansteckungen festgestellt. Wie gehen Urlauber und Gastwirte damit um? Reisen die Gäste nun ab?

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St. Wolfgang in Oberösterreich wird von einer Coronavirus-Welle heimgesucht. Mehr als 50 Ansteckungen wurden bisher festgestellt, die Ergebnisse von mehr als 400 weiteren Tests stehen aus. Insgesamt wurden mehr als 1000 durchgeführt.

Fast alle Personen, die sich bisher angesteckt haben, arbeiten in Hotels oder Gaststätten, darunter zahlreiche Praktikanten, die Ausbreitung erfolgte offenbar bei Feiern.

Viele Menschen in St. Wolfgang im Salzkammergut nehmen es gelassen und wollen sich den Urlaub nicht verderben lassen.

Urlauber mit Gelassenheit und Abreisewunsch

„Ja, ich habe mir gedacht: Kann passieren, kann überall passieren, aber ich glaube, wenn man alles so einhält, wie man es eh schon die letzten Wochen kennen, sollte das alles passen“, sagt eine Frau.

„Wir halten die Sicherheitskriterien ein, wir halten Abstand. Wir sind am Campingplatz, man muss nicht unbedingt dort hingehen, wo die Massen sind“, so eine Urlauberin.

Allerdings gab es auch andere Reaktionen. Urlaubsgäste reisten vorzeitig ab. Wer den Ort verlässt, muss persönliche Angaben machen, um eine Nachverfolgung zu ermöglichen. Die Besitzer von Ferienunterkünften befürchten Einbußen, der Gastwirt Johann Kritzinger versucht zu beruhigen.

„Wir im Haus haben überhaupt keine Probleme gehabt. Die Leute haben sich an das gehalten: Mundschutz, Nasenschutz und Abstandregel. (...) Derzeit haben wir Gäste aus Österreich, Deutschland und Tschechien“, sagt Kritzinger.

Franz Eisl, der Bürgermeister von St. Wolfgang, erläutert: „Da wir derzeit zwei Nachtlokale im Ort haben: Diese beiden Nachtlokale haben sich entschieden, freiwillig zu schließen.“

Die Schließung aller Gaststätten im Ort oder eine vollständige Abriegelung von St. Wolfgang ist laut Behörden bislang nicht vorgesehen. Bereits am Freitag hatte der Bezirkshauptmann die Festlegung der Sperrstunde auf 23 Uhr angeordnet.

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