Bei Sotheby's ist ein Banksy - Tryptichon versteigert worden. Mit dem Erlös von knapp 2,5 Millionen Euro wird eine Klinik im Westjordanland finanziert.
Die Covid-19 Pandemie hat große Kunstmessen und Auktionen auf der ganzen Welt einbrechen lassen. Sotheby's Antwort und die vieler Konkurrenten: virtuelle Auktionen. Was als Notlösung gedacht war, könnte sich als sehr praktikabel durchsetzen und das Auktionsgeschäft verändern.
Per Livestream kamen 65 Kunstwerke aus sieben Jahrhunderten unter den Hammer
Chagall, Picasso und Kandinsky waren nur einige der Maler, um die anonyme Bieter aus aller Welt steigerten. Dieses historische Mash-Up mit dem Titel "Rembrandt to Richter" war technisch gesehen die erste große Live-Auktion in London seit dem Coronavirus-Lockdown.
Zugpferde: Rembrandt, van Gogh - und Banksy
Banksy ist einer der Namen, die eine Auktion attraktiv machen. Der in Bristol geborene Graffiti-Künstler, dessen wahre Identität nur wenige kennen, nutzte das weltweite Marketing für diese Auktion geschickt.
Zur Versteigerung kam sein Triptychon "Mediterranean Sea View 2017", das Rettungswesten von Flüchtlingen zeigt, die in kitschigen Strandszenen im Stil des 19. Jahrhunderts an den Strand gespült wurden.
Die Bilder waren in der Nähe in seinem "Walled Off Hotel" in Bethlehem gezeigt worden. Eine Flut von telefonischen Geboten in London trieb den Preis trotz einer niedrigen Schätzung von 800.000 Pfund auf zuletzt 2,235 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 2,47 Millionen Euro).
Die Einahmen setzt Banksy oft genug zur Finanzierung von Einrichtungen wie der Bethlehem Arab Society for Rehabilitation, eines gemeinnützigen Krankenhauses ein. Das Geld geht an eine Klinik im Westjordanland. Damit soll ein Zentrum für akute Schlaganfälle gebaut werden und die Rehabilitation von Kindern unterstützt werden.
Auktion ohne Publikum
Ein Rembrandt wurde für 15,9 Millionen Euro Pfund verkauft. Laut Sotheby's ist das ein neuer Rekord für ein Selbstporträt des niederländischen Meisters. Etwa zwei Drittel der zum Verkauf stehenden Kunst war noch nie zuvor versteigert worden.
Der Auktionator stand in einem leeren Verkaufsraum vor der Kamera und nahm Gebote aus aller Welt auf Bildschirmen entgegen, so wie er es letzten Monat bei Sotheby's bei der 363,2 Millionen Dollar teuren Eröffnungsauktion "Multikamera Global Livestream" gewesen war.