Sex in Quarantänehotels - Melbourne verschärft den Corona-Lockdown

Melbourne im Lockdown
Melbourne im Lockdown Copyright WILLIAM WEST/AFP or licensors
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Von Euronews mit dpa
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Seit Wochen steigt die Zahl der Infizierten in Victoria. Als Ansteckungsherd wurden auch Hotels in dem betroffenen australischen Bundesstaat ausgemacht. Dort gab es offenbar Geschlechtsverkehr zwischen Isolierten und dem Aufsichtspersonal.

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Melbourne kämpft seit Wochen gegen eine zweite Coronawelle.

Um den Ausbruch einzudämmen, verschärfen die Behörden den Lockdown weiter: Pubs, Hotels und viele Geschäfte müssen ab Mittwoch geschlossen bleiben. Die Menschen sind aufgerufen, im Homeoffice zu arbeiten. Die neuen Ma´ßnahmen sollen vorerst sechs Wochen lang gelten.

Bereits seit dem Wochenende dürfen die Menschen in Melbourne nur noch einmal am Tag einkaufen gehen und nicht mehr als eine Stunde draußen Sport machen - im Umkreis von fünf Kilometern um ihr Zuhause.

Täglich bis zu zehn Tote

Am Montag stieg die Zahl der Neuinfektionen um 429 - insgesamt gibt es den Gesundheitsbehörden zufolge derzeit etwa 6500 Fälle. Die Krankenhäuser sind ausgelastet.

Täglich sterben zwischen sechs und zehn Menschen an Covid. Die Lage hat sich in den vergangenen zwei Wochen verschärft. Der Bundesstaat Victoria ist am schlimmsten betroffen.

Sex in Quarantäne

Die Grenzen sind schon länger geschlossen.

Allerdings kehren nach und nach australische Urlauber aus den Winterferien zurück. Diese müssen bei ihrer Ankunft in eine 14-tägige Quarantäne gehen - in dafür vorgesehenen Hotels.

Doch dort hatten einige von ihnen offenbar Geschlechtsverkehr mit dem Aufsichtspersonal, das das Virus danach in Melbourne und Umgebung weiter verbreitete. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ABC zufolge können allein 31 Fälle auf das Stamford Plaza Hotel zurückgeführt werden.

Schlechte Einweisung

Während in den Hotels im Bundesstaat New South Wales Polizisten im Einsatz sind, übertrug Victoria die Kontrolle über die Quarantäne privaten Sicherheitsfirmen. Deren Personal soll nur unzureichend eingewiesen worden sein, berichtet die BBC. Offenbar mangelte es auch an Schutzkleidung.

Der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an.

Weitere Quellen • ABC, BBC

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