Wegen der Coronakrise und mangels Internet in ländlichen Gebieten fällt der Unterricht aus.
Bolivien hat das eigentlich bis Dezember dauernde Schuljahr vorzeitig beendet. Die Gründe dafür sind die Coronavirus-Epidemie sowie ein Mangel an Internet in ländlichen Gebieten. Alle Schüler werden versetzt und die Lehrer der öffentlichen Schulen werden weiter bezahlt. In Bolivien gab es bisher 3.064 Corona-Todesfälle, etwa 78.800 Covid-Fälle wurden gemeldet.
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"Das Schuljahr wird beendet, weil es in großen Teilen der ländlichen Gebiete kein Internet gibt. Die Kinder haben kein Internet. Ein Glasfasersystem gibt es nur in den Städten"_, sagt Yerko Núñez, Chef der Präsidialkanzlei Boliviens. "Gewerkschaften und politische Organisationen bestehen auf Präsenz-Unterricht, aber damit gefährden wir die Gesundheit und das Leben der Bolivianer, unserer Kinder. (...) Die vorherige Regierung hat nicht in die Verbesserung dieser Internetsysteme investiert. Wir bedauern, dass es in den Provinzen und in vielen Bereichen unseres Landes kein Internet gibt."
Gefordert wird kostenlose Erziehung, kostenloses Internet
Anhänger des linken Ex-Staatschefs Evo Morales sehen in der Regierungs-Entscheidung einen Ausweg, um Konflikte im Erziehungsbereich zu vermeiden. Aus diesem Sektor wird seit Wochen der Rückritt des Bildungsministers gefordert. Ihm wird vorgeworfen, die Privatisierung des Bildungswesens gefördert zu haben. Demonstranten fordern kostenlose Erziehung und kostenloses Internet.
Auch die Wirtschaft kritisiert die Entwicklung. Wegen der Wirtschaftskrise wurde der Notstand erklärt.