Minsk: Friedliche Demonstranten trotzen der Polizei

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa, AP
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In der belarussischen Hauptstadt Minsk versammelten sich zehntausende Menschen zu gegen die Regierung.

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Drei Wochen nach der Präsidentenwahl in Belarus hat es am Sonntag erneut Proteste gegen die Regierung gegeben. In der Hauptstadt Minsk versammelten sich zehntausende Menschen. Auch in anderen Städten des Landes, wie etwa in Brest oder Grodno, gab es Aktionen.

Die Demonstrationen verteilten sich wegen der Sperrung des Unabhängigkeitsplatzes diesmal auf verschiedene Stellen im Stadtzentrum.  Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Mit Geländewagen, die an der vorderen Stoßstange hohe Metallgitter hatten, versuchte sie, die Menschen zurückzudrängen. Auch Wasserwerfer wurden in Stellung gebracht.

Das Innenministerium warnte die Bürger davor, an der ungenehmigten Kundgebung teilzunehmen - und drohte mit Gewalt. Einem Video zufolge kam es vor dem Gebäude des Geheimdienstes KGB zu einem Handgemenge zwischen Sicherheitskräften in Zivil und Demonstranten, als die Polizisten offenbar willkürlich Menschen festnehmen wollten.

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, seien die Sicherheitskräfte immer wieder gegen friedliche Demonstranten vorgegangen, hauptsächlich seien Männer abgeführt worden. Nach Angaben der Polizei wurden 125 Personen in Gewahrsam genommen, die Menschenrechtsorganisation Viasna sprach von mehr als 200 Festnahmen.

Zum Protest aufgerufen hatte die Demokratiebewegung. An seinem Geburtstag solle Staatschef Alexander Lukaschenko sehen, dass das Volk gegen ihn und seine Zeit an der Macht nach 26 Jahren abgelaufen sei, hieß es. Viele sagten, dass sie friedlich seien und keine Angst hätten.

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