Proteste gegen Corona-Politik - trotz 1.700 Neuinfektionen in Italien

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Von euronews mit dpa
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Deutschland zieht erste Lehren aus der Corona-Pandemie und investiert viel Geld in das Gesundheitswesen. Vor allem die Gesundheitsämter könnten profitieren.

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In Rom haben tausende Menschen gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung demonstriert. Viele Teilnehmer bezweifelten die Existenz des Virus und warfen der Regierung unnötige Panimache vor. Ministerpräsident Conte sagte, er lasse die Zahlen sprechen: 274.000 Infizierte und 35.000 Tote in Italien. In dem Land waren am Freitag1.700 Neuinfektionen gemeldet worden. Das ist die höchste Zahl seit Anfang Mai.

Auch in der Tschechischen Republik gab es mit knapp 800 neuen Infektionen einen neuen Höchstwert. Seit März gab es in dem Land nicht mehr so viele Neuansteckungen. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Prag. Dort sind deshalb ab Mitte nächster Woche Masken in Geschäften, Bussen und Zügen Pflicht. Bars und Restaurants müssen um Mitternacht schließen.

Tausende neue Jobs im Gesundheitswesen

In Deutschland will die Bundesregierung wegen der Corona-Pandemie 5.000 neue Jobs im Gesundheitswesen schaffen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellte in Berlin gemeinsam mit der Vorsitzenden der Länder-Gesundheitsminister, Berlins Senatorin Dilek Kalayci, den "Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst" vor. Der Bund stellt den Länder dafür bis zum Jahr 2026 insgesamt 4 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit soll beispielsweise die Digitalisierung und Vernetzung der Gesundheitsämter gestärkt werden. Bis Ende 2022 soll es mindestens 5000 neue und unbefristete Vollzeitstellen in dem Bereich geben.

Spahn rief die Bürger eindringlich auf, Herbstferien und Weihnachtsurlaub in Deutschland zu verbringen. Man habe beim Winterurlaub in Ischgl und im Sommerurlaub gesehen, dass "zumindest bestimmte Arten von Reisen und Urlaub Risiken mit sich bringen und Infektionen mit zurück nach Deutschland bringen, sagte Spahn am Samstag in Berlin. "Das haben wir mit großem Aufwand, aber jetzt für diese Reiserückkehrer-Situation gut in den Griff bekommen."

Zugleich appellierte Spahn an die Menschen: "Aber vielleicht schaffen wir es ja auch alle zusammen, mal für den Herbsturlaub und vielleicht auch gleich für den Weihnachtsurlaub mit, nicht so weit zu fahren. Sondern einfach mal die Schönheit Deutschlands zu genießen." Der Minister fügte hinzu: "Das macht's uns allen, übrigens auch den Gesundheitsämtern vor Ort, deutlich leichter."

Neues Schuljahr im Iran

Im Iran hat nach fast sech Monaten Pause das Schuljahr wieder begonnen. Die Schüler müssen Maske tragen, Abstand halten und jeden Morgen wird ihre Körpertemperatur gemessen. Der Iran gehört zu den Ländern, die am gemessen an den Zahlen sehr stark von der Pandemie betroffen sind. Die Behörden zählten bisher 22.000 Corona-Tote und mehr als 384.000 Infektionen.

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