Höchster Corona-Wert seit Mai: Spahn warnt vor Leichtsinnigkeit

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Von Andrea Büring mit dpa
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Während die Zahl der Neu-Infektionen so hoch wie lange nicht ist, beginnt auch in NRW die Schule wieder. Selbst in den Klassenzimmern müssen Masken getragen werden.

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Die Schulglocke läutet, die Kinder strömen in die Klassenzimmer. In Nordrhein-Westfalen beginnt an diesem Mittwoch die Schule. Doch im Gegensatz zu den anderen Bundesländern gelten hier scharfe Corona-Vorkehrungen: Selbst im Unterricht müssen die Kinder einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Maskenpflicht in NRW-Schulen

Ausgenommen von der Regel sind nur die Grund- und Förderschulen. Aber auch dort müssen auf den Fluren und dem Schulgelände Masken getragen werden.

Die Wiederaufnahme des Unterrichts für die rund 2,5 Millionen Kinder und Jugendlichen an 5.500 Schulen in NRW wird bundesweit mit Spannung aber auch Skepsis verfolgt. In dem dicht besiedelten Bundesland könnte sich besonders deutlich zeigen, wie die Schutzkonzepte an den Schulen funktionieren. Ein Thema, dass in den sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert wird.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt sprach sich dagegen aus, bei einzelnen Corona-Infektionen ganze Schulen zu schließen.

"Wenn ein Corona-Fall in einer Schule auftaucht, muss nicht direkt die Schule für 14 Tage geschlossen werden",sagte er der "Rheinischen Post".

Es reiche, wenn einzelne Klassen oder Kurse zu Hause blieben. Voraussetzung sei, dass die Schülerinnen und Schüler auch nur in diesen Gruppen zusammenkämen.

Regeln "absolut notwendig"

Die Schutzmaßnahmen der Regierungen in Bund und Ländern finden bei den Menschen weiter Rückhalt. Nur jeder Zehnte hält sie für überflüssig, geht aus einer Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Dazu wurden Anfang August insgesamt 2018 Menschen online befragt. 68 Prozent der Befragten halten die Regelungen für "absolut notwendig".

Drei Prozent der Befragten halten Schutzmaßnahmen für überflüssig, weil das Virus nach ihrer Einschätzung "nicht so gefährlich" ist.

Sieben Prozent sehen zudem hinter Warnungen und Schutzvorkehrungen einen "Versuch mächtiger Kreise, andere Ziele durchzusetzen".

Weitere 16 Prozent sind zwar für Schutzmaßnahmen, halten die vorgeschriebenen Regeln aber für überzogen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung fand wie schon bei vorigen Umfragen hohe Zustimmung.

RKI: Corona-Zahlen für Deutschland

Nach der Rückkehr vieler Menschen aus dem Urlaub hat die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland den höchsten Stand seit Mai erreicht.

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts 1.226 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Höher lag der Wert zuletzt am 9. Mai mit 1.251 registrierten Neuinfektionen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 218 519 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Seit dem Vortag wurden 6 neue Todesfälle gemeldet, die Gesamtzahl liegt nun bei 9.207.

Bis Sonntagmorgen hatten 198.800 Menschen die Infektion dem RKI zufolge überstanden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnte vor Leichtsinnigkeit:

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