Alexej Nawalny aus dem Koma erwacht und ansprechbar

Alexej Nawalny aus dem Koma erwacht und ansprechbar
Copyright Pavel Golovkin/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Der Kremlkritiker Alexej Nawalny ist aus dem künstlichen Koma geholt worden, gab die Charité in Berlin bekannt.

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Der Kremlkritiker Alexej Nawalny ist aus dem Koma erwacht. Das teilte das Universitätsklinikum Charité in Berlin am Montagnachmittag per Twitter mit.

Der Gesundheitszustand von Alexei Nawalny, der seit dem 22. August 2020 in der Charité behandelt wird, habe sich verbessert, sodass das durch Medikamente aufrechterhaltene künstliche Koma beendet werden konnte. Der Patient werde schrittweise von der maschinellen Beatmung entwöhnt. Er reagiere auf Ansprache. Langzeitfolgen der schweren Vergiftung seien weiterhin nicht auszuschließen.

Die behandelnden Ärzte sind mit der Ehefrau von Alexei Nawalny in engem Austausch. Im Einvernehmen mit seiner Ehefrau geht die Charité davon aus, dass die öffentliche Mitteilung zum Gesundheitszustand in seinem Sinne ist.

Nawalny ist nach Angaben der Bundesregierung mit einem Gift aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden. Ein Bundeswehr-Labor war mit der Untersuchung der Probe beauftragt worden. Dabei wurde laut deutscher Regierung ein "zweifelsfreier Nachweis" für das Gift erbracht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in der vergangenen Woche ungewohnt deutliche Worte gefunden, als sie das Ergebnis der Porbe öffentlich verkündete. Sie sagte, „er sollte zum Schweigen gebracht werden" und forderte Russland auf, sich zu erklären.

Nowitschok ist ein chemischer Stoff, der nach Expertenangabe nur im Besitz Russlands sei.

Der 44 Jahre alte Oppositionelle Nawalny, der einer der schärfsten Kritiker von Präsident Wladimir Putin ist, war am 20. August auf einem Inlandsflug in seiner Heimat ins Koma gefallen und zunächst in Omsk in Sibirien behandelt worden. Die russischen Ärzte hatten Gift ausgeschlossen und sprachen von Stoffwechselproblemen.

Auf Drängen seiner Familie wurde Nawalny schließlich in die Berliner Universitätsklinik Charité verlegt. Die deutschen Ärzte waren bereits nach den ersten Untersuchungen und einer Auswertung von klinischen Befunden von einer Vergiftung Nawalnys ausgegangen.

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