Regionalwahlen in Russland: Kommt es zur "klugen Abstimmung"?

Regionalwahlen in Russland: Kommt es zur "klugen Abstimmung"?
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Von Euronews mit dpa
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Die Opposition könnte punkten - sollten Wähler der vom Team des Kremlkritikers Alexej Nawalny empfohlenen Strategie der "klugen Abstimmung" folgen", um die Dominanz der Putinpartei zu brechen.

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**In Russland werden an diesem Sonntag neue Gouverneure und Regionalparlamente gewählt. Fast 40 Millionen Russen sind in nahezu allen Gebieten des flächenmäßig größten Landes der Erde zur Stimmabgabe aufgerufen.
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Der Urnengang mit mehr als 9.000 verschiedenen Wahlen gilt als wichtiger Stimmungstest. Mit Spannung wird dabei beobachtet, wie die Kremlpartei Geeintes Russland von Präsident Wladimir Putin abschneidet. Und ob frustrierte Wähler der vom Team des Kremlkritikers Alexej Nawalny empfohlenen Strategie der "klugen Abstimmung" ("Smart Voting") folgen, um die Dominanz der Putinpartei zu brechen.

Noch vor seiner Vergiftung hatte Nawalny zum "Smart Voting" aufgerufen

Russlands bekanntester Oppositioneller wird seit drei Wochen in der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt, nachdem er auf einem Inlandsflug zur Vorbereitung der Wahl in Sibirien zusammengebrochen war. 

Nach einer Untersuchung in einem Speziallabor steht für die Bundesregierung fest, dass Nawalny mit einem Nervengift der vom internationalen Chemiewaffenverbot betroffenen Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Aus Moskau hieß es, russische Ärzte sähen bislang keine Anhaltspunkte dafür.

Ebenfalls nicht ausgeschlossen wird, dass es in einigen Regionen zu einer Stichwahl kommen wird - weil die Menschen entweder aus Protest die Opposition wählen oder der Kreml-Kandidat als schwach gilt.

Wahlmanipulationen befürchtet

Die Abstimmung begann bereits am Freitag. Die Wahlkommission wollte so laut eigenen Angaben das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus verringern. Kritiker befürchten Manipulationen, weil eine Kontrolle der Wahl über drei Tage schwierig sei.

Nawalnys Stab, der nach eigenen Angaben Empfehlungen für mehr als 1100 Kandidaten abgegeben hat, geht fest davon aus, dass Putins Partei "mit Fälschungen" ihre Dominanz verteidigen werde.

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