8,1 % im August: EU-Arbeitslosigkeit steigt weiter

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Von Euronews mit dpa / Eurostat
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Trotz staatlicher Hilfsmaßnahmen: Arbeitslosenquote im Euroraum auch im August weiter gestiegen auf 8.1 Prozent.

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Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist trotz staatlicher Hilfsmaßnahmen wegen der Coronakrise im August den fünften Monat in Folge gestiegen und hat den höchsten Stand seit Juli 2018 erreicht.

Die Quote lag bei 8,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte.

Der gleiche Trend habe sich auf die Arbeitslosenquote der EU ausgewirkt, die im August 7,4 % erreichte.

Demnach waren im August in der EU 15,603 Millionen Menschen arbeitslos, davon 13,188 Millionen im Euroraum. Gegenüber Juli 2020, stieg die Zahl der arbeitslosen Personen in der EU um 238.000 und im Euroraum um 251.000.

Jugendarbeitslosenquote im August bei 18,1%

Besonders stark betroffen waren Menschen unter 25 Jahren. In der EU stieg die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im August um 64 000, im Euroraum um 69.000.

Gegenüber 17,4% in der EU und 17,8% im Euroraum im Juli 2020, stieg die Jugendarbeitslosenquote im August 2020 auf 17,6% bzw. 18,1%. 

Zum Beispiel die Portugiesin Mary Lopes: Sie ist 21 und arbeitete vor der Coronakrise als Kellnerin in einem Restaurant in Lissabon. 

Ihr ehemaliger Chef sei nicht mal in der Lage, ihr das letzte Gehalt vor dem Lockdown zu zahlen, sagt sie. "Der Geschäftsleiter kam zu uns und sagte, dass das Restaurant wegen der Pandemie schließen müsse. 

Einige Wochen später schickte er eine Nachricht, er sei krank, könne sich nicht mit uns treffen und habe keine Möglichkeit, uns das zu bezahlen, was er uns für die 15 Tage des Monats, die wir gearbeitet hatten noch schuldete, geschweige eine Entschädigung für den Arbeitsausfall während der Schließung."

In Deutschland stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August 2020 nur geringfügig gegenüber dem Vormonat und liegt weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau.

Seit fünf Monaten Rechnungen angehäuft

Die Arbeitslosenquote für Frauen stieg im August leicht und lag EU-weit bei 7,6 %, die der Männer blieb unverändert bei 7,1 %,

Anabela Santos ist alleinerziehende Mutter und arbeitete als Küchenhilfe. Sie sagt, dass sie seit der Schließung des Restaurants vor fünf Monaten ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. "Zum Glück erhalte ich inzwischen Arbeitslosenunterstützung und kann endlich ein paar der angehäuften Rechnungen begleichen. Eine neue Arbeit habe ich aber bislang noch nicht gefunden."

Wirtschaftsexperten rechnen mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten, wenn staatliche Hilfsprogramme auslaufen, während es infolge steigender Infektionszahlen in vielen Ländern zu neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommt.

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