Die Olympia-Läufer aus dem Eukalyptus-Wald

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Von Luis Nicolas Jachmann
Die Olympia-Läufer aus dem Eukalyptus-Wald
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Zwei Autostunden südlich von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba arbeiten die besten Läuferinnen des Landes wieder täglich an ihrer Kondition. Im Eukalyptuswald von Bekoji drillt Trainerin Fatiya Abdi die Athletinnen gleich mehrere Stunden am Morgen. 

Die Trainingsgruppe aus dem Dorf Bekoji ist landesweit bekannt - bei olympischen Spielen holte sie bereits 18 Medaillen. Doch mit dem täglichen Training mussten sie coronabedingt monatelang aussetzen.

"Wir haben das Training nach dem ersten Coronavirus-Fall im Land eingestellt. Ich habe mich aber immer noch wöchentlich mit den Mädchen getroffen. Schließlich musste ich sie motivieren und Ratschläge geben, wie sie sich fithalten. Ich habe ihnen gesagt, dass sie sich vor Corona in Acht nehmen sollen, aber gleichzeitig das Training wegen des Virus nicht vernachlässigen sollten."
Fatiya Abdi
Trainerin

Als die Corona-Pandemie Äthiopien erreichte, ging es für die Läuferinnen weiter mit Individualtraining - notfalls via Video-Anruf mit dem Smartphone. Denn die Athletinnen haben sich hohe Ziele gesteckt. Die erst 16-jährige Hanna Awugichew hatte sich Anfang des Jahres für die nationalen Meisterschaften qualifiziert. Corona aber machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Wir hatten uns auf den Wettbewerb vorbereitet und gut trainiert. Ich war sehr aufgeregt. Als Corona dann zur Absage der Meisterschaften führte, war ich sehr enttäuscht.
Hanna Awugichew
Athletin

Bis zu den nächsten Meisterschaften dürfte es wegen der Pandemie noch dauern. Aber die jungen Athletinnen halten sich bereit. Spätestens in Tokio nächstes Jahr möchten sie bei den olympischen Spielen wieder für Furore sorgen.