EU will Sinti und Roma besser unterstützen

Sinti- und Roma-Jugendliche haben kaum Perspektive
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Von Shona Murray
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Die EU hat jetzt einen 10-Jahresplan entwickelt, der die zehn Millionen Sinti und Roma besser integrieren und Diskriminierungen beenden soll. Ziel sei die Gleichbehandlung, doch dazu müssten Sinti und Roma erst einmal richtiger Teil der Gesellschaft werden, so die zuständige EU-Kommissarin Dalli

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Europas Sinti und Roma leben außerhalb der normalen Gesellschaft.

Von frühester Jugend an müssen sie mit Diskriminierungen leben.

Sie haben kaum Schulausbildung, sind verarmt, ausgeschlossen und Rassismus ausgesetzt.

Eine nennenswerte Zukunft haben sie nicht.

Rund 40 Prozent sind in den letzten fünf Jahren Opfer von Diskriminierung geworden.

85 Prozent ihrer Kinder leben an der Armutsgrenze, verglichen mit 20 Prozent im Rest der Bevölkerung.

Und fast zwei Drittel ihrer Jugendlichen sind weder in Schule, Ausbildung oder Beruf.

Die EU hat jetzt einen 10-Jahresplan entwickelt, der die zehn Millionen Sinti und Roma besser integrieren und ein Ende der Diskriminierungen bringen soll.

Ziel sei die Gleichbehandlung, doch dazu müssten Sinti und Roma erst einmal richtiger Teil der Gesellschaft werden, so die zuständige EU-Kommissarin Helena Dalli.

Doch gebe es sehr ernste Probleme, denn nicht einmal jeder zweite Sinti und Roma habe einen Job.

Und das trage zu einem Teufelskreis bei, bei dem etwa der Schulbesuch völlig vernachlässigt werde.

In der Vergangenehit versuchte die EU, die Sinti und Roma mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, doch Statdt- und Gemeindeverwaltungen lehnten dies ab - aus politischen Gründen.

Diese Politik sei genau das Problem, so der Leiter der Unterstützergruppe Open Society Roma Initiatives, Zelijko Jovanovic.

Die Regierungen hätten nicht genug politischen Willen, um schon existierende Änderungen umzusetzen.

Dabei sei es nicht so, als wisse man nicht um Lösungen. Diese seien da, aber eben nicht der politische Wille.

Denn es gebe unter Politikern die Befürchtung um ihre Wiederwahl, sollten sie sich für Sinti und Roma einsetzen.

Der deutsche EU-Abgeordnete Romeo Franz kommt aus einer Roma-Gemeinde.

Er sagt, die Umsetzung des neuen 10-Jahresplans müsse sehr genau kontrolliert werden.

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Eines der größten Probleme sei die Korruption, und gegen die könne man nur mit Kontrolle vorgehen.

Woher komme das Geld, wohin gehe es, das müsse überwacht werden.

In der Vergangenheit sei nur ein kleiner Teil des Geldes angekommen, der Rest sei gestohlen worden.

Doch die EU-Kommission verspricht, dass Sorge getragen werde, dass dies nicht vorkomme.

Journalist • Stefan Grobe

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