"Uns hat ganz klar eine starke zweite Infektionswelle erreicht"

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Von su mit dpa
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Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex.wählte starke Worte, um das Land auf weitere Einschränkungen vorzubereiten. Und seine Diagnose trifft auf halb Europa zu

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Corona und die koordinierten Maßnahmen als „dramatische Bewährungsprobe der EU“ – so sieht es Michael Roth, deutscher Staatminister für Europa im Auswärtigen Amt.

NIEDERLANDE

Aktuell eines der Länder im Test: Die Niederlande. Sie gehen in einen "Teil-Lockdown", um eine der größten Coronavirus-Wellen Europas einzudämmen.

Alle Bars, Cafés und Restaurants schließen ab sofort abends, auch der Verkauf von Alkohol und Cannabis wird nach 20 Uhr verboten. Nach langem innerem Kampf um die Maskenpflicht hat Ministerpräsident Mark Rutte schließlich angeordnet: Alle über 13 Jahren müssen in öffentlichen Räumen nicht medizinische Gesichtsbedeckungen tragen, auch drinnen.

Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande:

"Die Botschaft ist hart und die neuen Regeln werden weh tun. Aber anders geht es nicht, die Fakten lügen nicht. Wir müssen strenger sein mit uns selbst und unserem Verhalten."

GROSSBRITANNIEN

Während sich Liverpool an das Leben mit neuen „Stufe 3“- Sperren gewöhnt - den bislang härtesten in England, meldet Großbritannien täglich mehr als 17.000 neue Fälle - die höchste Zahl an Infektionen seit Juni. Für die oppositionelle Labour Party ein Zeichen, dass die Regierungspläne nicht funktionieren.

Keir Starmer, Labour-Parteichef:

"Deshalb fordere ich, dass die Infektionskreisläufe in England für zwei oder drei Wochen unterbrochen werden. Eine vorübergehende Reihe klarer und wirksamer Einschränkungen, um die Reproduktionszahl R zu runterzubringen und den Trend bei Infektionen und Krankenhauseinweisungen umzukehren."

FRANKREICH

Mit Würstchen und Rotwein protestierten Restaurant- und Barbesitzer in Paris per Cocktailparty vor einem der Hauptbahnhöfe (Saint-Lazare) der Stadt – um die Finanz-Probleme ihrer Branche durch Corona zu beleuchten.

Stéphane Manigold, Restaurantbesitzer und Sprecher der Initiative:

"Die Regierung muss wegen der wirtschaftlichen Tragödie, mit der wir hier und in ganz Frankreich konfrontiert sind, starke und wirksame Maßnahmen ergreifen."

Julien Guillou, Barmanager:

"Als Besitzer bin ich manchmal in kurzen Nächten ganz allein an Bord und versuche, in langen Tagen eine Lösung zu finden, aber im Moment weiß ich einfach nicht, wie es weitergeht."

„Uns hat ganz klar eine starke zweite Infektionswelle erreicht“ so Ministerpräsident Jean Castex. Heißt: Schnell noch alles Wichtige erledigen, bevor Präsident Emmanuel Macron am Abend Klartext spricht.

su mit dpa

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