Covid-19: Wie Briten eine zweite Welle herbeifürchten

Covid-19: Wie Briten eine zweite Welle herbeifürchten
Copyright Rui Vieira/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Angela Barnes, su
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Großbritannien lockert die Corona-Sperren weiter, mit Ausnahme von Gebieten, in denen die Infektionsrate als zu hoch eingestuft wird. Krankenhäuser und Unternehmen bereiten sich auf eine zweite Viruswelle vor – in der Hoffnung, dass sie ausbleibt. Aber erledigt ist das Virus noch längst nicht

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Großbritannien lockert die Corona-Sperren weiter, mit Ausnahme von Gebieten, in denen die Infektionsrate als zu hoch eingestuft wird. Krankenhäuser und Unternehmen bereiten sich auf eine zweite Viruswelle vor – in der Hoffnung, dass sie ausbleibt. Aber erledigt ist das Virus noch längst nicht.

GESUNDHEITSWESEN

Und gerade die aktuellen Lockerungen alarmieren die Krankenhäuser – sie mussten wegen der massenhaften Entlassung älterer Risikopatienten während der ersten Welle massive Kritik einstecken.

Alex Whitfield, Verwaltungschefin, Hampshire Hospitals NHS Foundation Trust:

"Bei den Kapazitäten prüfen wir, wo wir mehr Intensivpflegebetten aufstellen können, um - von Stationsräumen getrennt - genug für Notfälle zu haben. Und dem Personal - unserem hervorragenden Personal! - bieten wir Weiterbildungsprogramme an, wie die von uns betriebene Critical Care Academy, um die Mitarbeiter in Intensivpflege fit zu machen. Sollten wir mehr Intensivpfleger brauchen, stehen sie bereit.

Angela Barnes, Euronews:

"Für die Regierung ist die erste Handlungsoption gegen eine zweite Welle ein effektives Management auf lokaler Ebene. Die Sperrung von Gebieten, in denen die Infektionsrate als zu hoch eingestuft wird, wie zum Beispiel in Leicester. Wenn das nicht reiche, würden andere Maßnahmen wiederbelebt. Aber es ist klar, die einzig mögliche Dauerlösung ist und bleibt ein Impfstoff. "

WIRTSCHAFT

Auch Unternehmen treffen Vorkehrungen für eine zweite Welle.

Emily ist Partnerin in einer Anwaltskanzlei und bietet Dienstleistungen an, für Kunden, die seit Generationen höchst persönliche Beratung gewöhnt sind.

Emily Taylor, Partner, BDB Pitmans:

"Ein Arbeitsumfeld am eigenen Laptop oder über (den Telekonferenzanbieter) Zoom hat sich zur neuen Norm entwickelt, und wir werden so arbeiten so lange das nötig ist. Wir haben landesweit Büros und kehren in diese Büros zurück - aber wir können, wenn nötig, auch per Teleoffice arbeiten. Das ist eine entscheidende Phase für uns, Menschen und Unternehmen in einem sicheren und legalen Umfeld wieder zum Laufen zu bringen, das ist eine unserer Prioritäten."

Besonders für kleinere Unternehmen könnte die Einrichtung neuer Arbeitsumfelder wichtig bleiben.

Donna Hubbard, Karriereberaterin, The Evolve Company

"Wir bereiten uns auf eine mögliche zweite Welle vor, indem wir alle unsere Coaching- und Trainingslösungen online bereitstellen. Und das mit einer Infrastruktur, die wirklich gute Leistungen ermöglicht, beispielsweise durch Automatisierung von Prozessen."

Bleibt die Hoffnung, dass es keine zweite Welle geben wird.

Aber die Regierung sagt, Hoffnung sei kein Plan - und man müsse zur Kenntnis nehmen, dass das Leben zumindest auf absehbare Zeit anders sein wird.

Führende britische Mediziner hatten deutliche Kritik geübt an der Lockerung der Pandemie-Maßnahmen in England. In einem Brief, der im "British Medical Journal" veröffentlicht wurde, warnten sie in der letzten Juniwoche eindringlich vor dem "echten Risiko" einer zweiten Corona-Infektionswelle in Großbritannien. Die Regierung müsse nicht nur die (wirtschaftlichen) Folgen der ersten Pandemie-Welle schnell bekämpfen, sondern auch sicherstellen, dass das Land angemessen auf eine zweite Welle vorbereitet sei. Zu den Unterzeichnern des Appells gehören die Präsidenten des Royal College of Surgeons, des Royal College of Physicians und des Royal College of Emergency Medicine.

Angela Barnes, su

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