Horror-Video aus Dänemark: Noch lebende Nerze in der Tötungsbox

Tote Nerze in Dänemark
Tote Nerze in Dänemark Copyright John Randeris/John Randeris, www.johnranderis.dk, randeris@me.com
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Von Euronews mit AFP, AP, BT
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In Dänemark hat ein Arbeiter auf einer Nerzfarm ein Video gedreht, das die Probleme beim Töten der Nerze zeigt, 17 Millionen Tiere werden wegen einer Mutation des Coronavirus gekeult.

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In Dänemark müssen wegen einer Mutation des Coronavirus bis zu 17 Millionen Nerze gekeult werden. Die Regierung fürchtet, dass die Mutation die Wirksamkeit der derzeit getesteten Impfstoffe gegen Covid-19 behindern könnte.

Dass es beim Keulen der Tiere Probleme gibt, war schon auf einem Video von einer Nerzfarm zu sehen, das zeigt, wie Männer in Schutzanzügen hinter einem kräftigen Tier herlaufen, das quasi um sein Leben rennt.

AP Screenshot
Nerz rennt um sein LebenAP Screenshot

Jetzt hat Flemming Bach Olesen, der auf einer Nerzfarm in Nord-Jütland arbeitet, ein Video aufgenommen, das die Zeitung B.T. veröffentlicht hat und das in den sozialen Medien für einen Aufschrei sorgt. Darauf zu sehen ist, wie noch lebende Nerze zusammengequetscht in einer sogenannten "Tötungsbox" feststecken. Die Tiere schreien und kämpfen um ihr Leben.

Eigentlich sollten die Tiere in der Box schnell duch Gas sterben. Eigentlich...

Flemming Bach Olesen beklagt, dass die Arbeiter der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde keine Erfahrung im Umgang mit Nerzen haben - und dass es am Sonntag offenbar ein technisches Problem gab.

"Es ist nicht die Schuld der Nerze, dass sie sterben müssen, aber jetzt, wo es nicht anders geht, muss es richtig gemacht werden ", sagt Flemming Bach Olesen im Gespräch mit B.T.

Werden Nerzfarmen jetzt alle geschlossen?

Tierschützerinnen und Tierschützer versprechen sich von der Entscheidung der dänischen Regierung, alle Tiere auf den Nerzfarmen zu keulen, ein Ende der Aufzucht von Nerzen in engen Käfigen. Sie werden dort gehalten, um als Pelzmäntel zu enden.

Ob die meist kleineren Betriebe in Dänemark - dem Land, in dem weltweit die meisten Nerze gezüchtet werden - wieder aufgebaut werden können, ist nicht klar. In der Hauptstadt befindet sich mit Kopenhagen Fur das wichtigste internationale Auktionshaus für Nerzpelze, die als besonders luxuriös gelten.

Nach den Berichten vom mutierten Virus aus Dänemark hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, dass bisher in sechs Ländern mit SARS-CoV-2 infizierte Nerze gemeldet wurden. Covid-19 bei Nerzen sei in Dänemark, den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweden und den USA nachgewiesen worden, erklärte die WHO.

In Frankreich haben die Nationale Akademie für Medizin und die Veterinärakademie Frankreichs eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie vorschlagen, die epidemiologische Überwachung des Coronavirus bei Tieren, insbesondere bei Mardern, zu verstärken. Besonders Leute, die Wiesel, Iltisse oder andere Marder-Arten als Haustiere halten werden zur Vorsicht aufgerufen.

Bisher fordern die Behörden nicht, dass die Nerze in den französischen Farmen gekeult werden. Der Abgeordnete Loïc Dombreval, der Tierarzt ist, hatte sich dafür ausgesprochen. Bisher sind in den Nerzfarmen in Frankreich keine Fälle von Infektionen mit SARS-CoV-2 festgestellt worden.

Französische Tierärzte fordern, dass zumindest ein Veterinär in den Coronavirus-Beraterstab der Regierung aufgenommen wird. Sie verweisen darauf, dass RKI-Chef Lothar Wieler Tierarzt ist und dass - u.a. wegen der Übertragungen von Tieren auf Menschen - auch in anderen Ländern Veterinäre an den Entscheidungen beteiligt werden.

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