G20-Gipfel: Hilfsorganisationen pochen auf Einhaltung von Zusagen

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Von Euronews mit dpa
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Mehrere Hilfsorganisationen haben die Teilnehmer des virtuellen G20-Gipfels aufgerufen, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Im Zentrum des Gipfels stand die gerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen.

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Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen haben zum Abschluss des G20-Gipfels gelobt, keine Mühen zu scheuen, um eine gerechte Verteilung von Coronavirus-Impfstoffen zu gewährleisten.

Doch in der Schlusserklärung des virtuellen Treffens, dessen Gastgeber Saudi-Arabien war, ist von spezifischen neuen Finanzmitteln keine Rede.

Auch die Schlussworte von Saudi-Arabiens König Salman beinhalteten überwiegend Allgemeinplätze: "Wir haben unsere Verpflichtung bekräftigt, weiterhin zusammenzuarbeiten, um die Herausforderung der Covid-19-Pandemie zu meistern, um Menschenleben und Lebensgrundlagen zu sichern und die Schwächsten zu schützen."

Zur weltweiten Verteilung von Impfstoffen soll die internationale Initiative Covax beitragen. Diese könnte allerdings darunter leiden, dass einige Nationen mit Pharmaunternehmen bereits bilaterale Verträge zur Reservierung von Seren abgeschlossen haben.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ging auf das Problem nicht näher ein. Deutschland beteiligt sich an Covax mit mehr als einer halben Milliarde Euro. Merkel sagte: _"Ich denke, das Allerwichtigste ist jetzt, dass Covax mit dem Geld, über das es verfügt, mit den Herstellern potenzieller Impfstoffe verhandelt, denn wir sind zum Beispiel in der Europäischen Union in den Verhandlungen mit einigen Impfstoffherstellern schon recht weit fortgeschritten."
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Hilfe für ärmste Nationen

Besonders stark von der Pandemie betroffenen Volkswirtschaften soll geholfen werden. Die G20 einigten sich darauf, die Schuldenzahlungen für die ärmsten Länder der Welt bis Mitte kommenden Jahres auszusetzen, damit sie ihre Ausgaben auf die Gesundheitsversorgung konzentrieren können.

Den nächsten G20-Gipfel wird Italien leiten. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte: "Während der italienischen Präsidentschaft möchten wir über den Notstand hinausblicken. Wir wollen eine nachhaltige, integrative und belastbare Erholung fördern. Wir wollen alle notwendigen Maßnahmen für einen solideren und wirksameren Wiederaufbau ergreifen und eine gerechtere Gesellschaft fördern."

Mehrere internationale Hilfsorganisation (World Vision, One) kritisierten, der Gipfel habe sich nur auf vage Versprechen geeinigt. Und die Schuldenerleichterungen seien bereits vor dem Gipfel vereinbart worden.

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