Was tun gegen Hunger? G20 beraten in Brindisi

Der Gastgeber, der italienische Außenminister Luigi Di Maio in Matera am Dienstag
Der Gastgeber, der italienische Außenminister Luigi Di Maio in Matera am Dienstag Copyright Antonio Calanni/ Associated Press
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Von euronews
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Ministerinnen und Minister der G20-Staaten haben zusammen mit Hilfsorganisationen in Italien über den Umgang mit humanitären Krisen beraten.

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Ministerinnen und Minister der G20-Staaten haben zusammen mit Hilfsorganisationen in Italien über den Umgang mit Hunger und humanitären Krisen beraten. Sie versammelten sich am Mittwoch vor der Kulisse eines Warenlagers des Welternährungsprogramms in der apulischen Hafenstadt Brindisi. 

David Beasley ,Leiter des UN-Programms, wies auf die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie für Entwicklungsländer hin. Der Gastgeber, der italienische Außenminister Luigi Di Maio, rief dazu auf, dafür zu sorgen, dass Hilfsorganisationen freien Zugang zu Krisengebieten bekämen, um die Bevölkerung mit der notwendigen Hilfe versorgen zu können.

Die Außen- und Entwicklungsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer waren seit Sonntag in Süditalien zusammengekommen. Im Mittelpunkt stand die Bewältigung der Corona-Pandemie. Sie sprachen sich unter anderem für eine Stärkung des Multilateralismus und der Beziehungen zu Afrika aus. 

Deutschland legte sich mit China und Russland an

Bei dem Treffen wurden Unstimmigkeiten zwischen Deutschland und Russland und China deutlich. Bundesaußenminister Heiko Maas warnte Peking und Moskau davor, die Verteilung von Corona-Impfstoffen für den Ausbau ihres Einflusses in der Welt zu nutzen. Bei der Pandemiebekämpfung dürfe es nicht darum gehen, "kurzfristige geostrategische Vorteile zu erzielen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim G20-Treffen im süditalienischen Matera. 

China und Russland haben sehr früh Impfstoffe an andere Länder abgegeben und sich damit den Vorwurf der "Impfstoffdiplomatie" eingehandelt. Die G7 der führenden westlichen Industrienationen hatte zuletzt auf ihrem Gipfel in Großbritannien vor zwei Wochen beschlossen, mit eigenen Zusagen für ärmere Länder gegenzusteuern.

Bis heute hat China mehr als 350 Millionen Impfdosen an mehr als 80 Länder geliefert. Was gespendet, zu Marktpreisen oder billig verkauft wurde, bleibt unklar. Deutlich weniger hat Russland geliefert. Offizielle Zahlen gibt es nicht.

Ärmere Länder, aber auch die USA, setzen sich seit geraumer Zeit für eine Aussetzung des Patentschutzes für Impfstoffe ein, um die weltweite Impfkampagne zu beschleunigen. Maas erklärte sich am Rande des Gipfels grundsätzlich zu Gesprächen darüber bereit und schlug damit andere Töne als Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an, die den Patentschutz vehement verteidigt.

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