Schlechte Zeiten für Weihnachtsmärkte: "Winterwelt" wird abgebaut

Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor
Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor Copyright Markus Schreiber/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
Von Kate Brady
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Die größte Attraktion der "Winterwelt", Europas größte mobile Rodelbahn, war gerade mal drei Tage lang geöffnet, bevor Deutschland am 2. November in den Teil-Lockdown zurückkehrte. Jetzt wird alles wieder abgebaut.

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Der festliche Geruch von Glühwein und gebrannten Mandeln, der normalerweise über dem Berliner Potsdamer Platz hängt, fehlt in diesem Jahr. Die "Winterwelt" ist nur einer von tausend Weihnachtsmärkten, die diesen Winter aufgrund von COVID-19-Beschränkungen abgesagt wurden.

Inhaber Arnold Bergmann betreibt seit dem Fall der Berliner Mauer Weihnachtsmärkte. Der am Potsdamer Platz hätte zum 17. Mal stattgefunden.

Den Abbruch habe er am Sonntag mitten in der Nacht entschieden, nachdem er die Nachrichten gehört hatte. "Man konnte da raushören, dass der Lockdown verlängert wird. Ich habe mir gesagt, das stellt sich wirtschaftlich gar nicht mehr dar. Weil, ich kann keinen Weihnachtsmarkt machen für sieben Tage. Bei mehreren hunderttausend Euro Kosten. Und da habe ich gesagt. Okay, jetzt einen Schlussstrich ziehen, weil alles andere macht mich noch unglücklicher."

Der Coronavirus-Plan für die Winterwelt stand schon vorher fest: Mund-Nasen-Schutz tragen und Abstand halten. Die größte Attraktion der Veranstaltung, Europas größte mobile Rodelbahn, konnte jedoch nur drei Tage lang geöffnet bleiben, bevor Deutschland am 2. November in den Teil-Lockdown zurückkehrte.

Bergmann sagt, er mache sich Sorgen um die Zukunft seiner Mitarbeiter, die nächstes Jahr wohl nicht mehr dabei sein werden.

"Am meisten schmerzt natürlich, dass meine Leute, die jetzt so bei mir zum Teil 20, 25 Jahre waren, dass es für die natürlich jetzt erstmal nicht weitergeht. Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Und der eine oder andere wird sich natürlich, egal, ob er Kurzarbeitgeld bekommt oder nicht, auch einen anderen Job suchen. Und mit diesen Sachen müssen alle meine Kollegen, die alle Veranstalter sind, die alle sich einen festen Stamm an Leuten aufgebaut haben, da müssen die alle damit rechnen."

Jetzt wird alles wieder abgebaut. Ein Vorgang, der selbst wiederum Tausende von Euro kostet.

Dazu Kate Brady, Euronews-Korrespondentin in Berlin: "Deutschland stehen in der Corona-Pandemie weitere Wochen des Teil-Lockdowns bevor - allerdings mit Lockerungen über Weihnachten, damit das Fest der Liebe im kleineren Rahmen stattfinden kann. Für Weihnachtsmärkte werden es im ganzen Land viele stille Nächte."

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