Zwei russische Journalisten in der Türkei verhaftet

In Istanbul sollen zwei russische Journalisten verhaftet worden sein
In Istanbul sollen zwei russische Journalisten verhaftet worden sein Copyright Emrah Gurel/AP
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Von Euronews mit AFP
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Zwei russische Journalisten sollen in der Türkei verhaftet worden sein, sie sollen versucht haben, Aufnahmen von einer Drohnenfabrik zu machen

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Zwei russische Journalisten sollen nach Angaben des Fernsehsenders NTV, für den sie arbeiten, in der Türkei von der Polizei verhaftet worden sein.

In einer Erklärung des russischen Fernsehsenders heißt es, der Journalist Alexej Petruschko und sein Kameramann Iwan Malychkin hätten die Redaktion darüber informiert, dass sie bereits am Donnerstag in Istanbul festgenommen worden seien. 

Beide arbeiten für die Sendung "Tsentralnoïe televidenie", die sich als wöchentliche Nachrichtensendung positioniert. Die beiden hätten seither weder auf Telefonanrufe noch auf  Nachrichten geantwortet, heißt es in der Erklärung.

Das russische Außenministerium hätte laut der russische Nachrichtenagentur TASS mitgeteilt, dass man die Journalisten seit dem 3. Dezember nicht mehr erreichen könne und ihr Aufenthaltsort unbekannt sei. 

Sie wollten ohneGenehmigung eine Drohnenfabrik filmen

Eine Quelle im türkischen Außenministerium sagte gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass die Journalisten versucht hätten, ohne eine Akkreditierung Aufnahmen von einer Drohnenfabrik zu machen. „Sie kamen nach Istanbul zum Filmen, haben aber weder eine Erlaubnis noch eine Akkreditierung erhalten“, zitiert AFP die Quelle.

Das Büro des Gouverneurs von Istanbul gab am Freitagabend bekannt, dass die Dauer des Polizeigewahrsams um drei Tage verlängert worden sei und dass Ermittlungen laufen. Die russische Botschaft in der Türkei erklärte, dass sie mit den türkischen Behörden in Kontakt stehe, um die Situation zu klären.

"Wir zählen auf operative Zusammenarbeit" auf türkischer Seite, sagte die Botschaft in einer Erklärung, die auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht wurde.

Die Stimmung zwischen Russland und der Türkei ist nicht erst seit der jüngsten Eskalation in der Konfliktregion Berg-Karabach angespannt. Das unter russischer Vermittlung getroffene Waffenstillstandsabkommen beendete die sechswöchigen schweren Kämpfe zwischen den Nachbarstaaten Aserbaidschan und Armenien. Für die Einhaltung des Waffenstillstands sind 2.000 russische Soldatinnen und Soldaten zuständig. 

Die Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien, die Ende September erneut ausgebrochen waren,  haben innerhalb von sechs Wochen zu mehreren tausend Toten geführt.

Das Ende des Bergkarach-Konfikts will Aserbaidschan in dieser Woche mit einer Militärparade feiern, eingeladen ist auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

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