Corona am 12.12.: Zur Lage in Deutschland, Frankreich, Zypern, Portugal

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Von su mit dpa
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Trotz der Hoffnungen auf ein festliches Weihnachts- und Neujahrsfest scheinen sich die meisten Europäer damit abgefunden zu haben, dass sie in den kommenden Monaten in der anhaltenden Coronavirus-Krise "Zugeständnisse machen" müssen.

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Für die Weihnachtszeit hatten viele Bars, etwa in Berlin, Stände aufgestellt mit Glühwein zum Mitnehmen – ein kleiner Ersatz für für die Umsatzausfälle während der Pandemie. Für die Kunden eine Gelegenheit, trotz der Absage der meisten Weihnachtsmärkte etwas zu trinken. Aber es hagelt in Deutschland erste Verbote gegen diese Stände, etwa in Schleswig-Holstein oder München, wegen der Kundenansammlungen auf der Straße.

Zweithöchste Zahl der Ansteckungen an diesem Samstag

Die Forderungen nach strengeren Sperrmaßnahmen wurden am Freitag lauter, da das Robert Koch Institut neue Tages- Rekordanstiege bei Coronavirus-Fällen und Todesfällen meldete. An diesem Samstag meldete das Robert-Koch-Institut 28.438 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden. Es ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie, nachdem der Höchststand am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden war. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 23.318 gelegen. Die Zahl der Todesfälle lag mit 496 niedriger als am Vortag.

Mit den wegen exponentiell steigender Zahlen Anfang November verschärften Beschränkungen waren Restaurants, Bars, Freizeit- und Sporteinrichtungen geschlossen worden und Hotels für Touristen – Schulen und nicht wesentliche Geschäfte blieben geöffnet.

Das Virus nimmt nur begrenzt Rücksicht, ob wir alle unsere Weihnachtseinkäufe beendet haben oder nicht.
Jens Spahn
Gesundheitsminister

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte: “Das Virus nimmt nur begrenzt Rücksicht, ob wir alle unsere Weihnachtseinkäufe beendet haben oder nicht. Deshalb sind zweifellos deutschlandweit einheitlich zusätzliche Maßnahmen erforderlich, je früher desto besser.”

Aus Feiern kann sehr schnell Trauern werden.
Tedros Adhanom Ghebreyesus
WHO-Generaldirektor

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der Weltgesundheitsorganisation, warnte:

''Die festliche Jahreszeit ist eine Zeit zum Entspannen und Feiern, aber wir dürfen unsere Aufmerksamkeit nicht entspannen. Aus Feiern kann sehr schnell Trauern werden ".

"Zugeständnisse machen" in Frankreich

Trotz der Hoffnungen auf ein festliches Weihnachts- und Neujahrsfest scheinen sich die Franzosen in Paris damit abgefunden zu haben, dass sie in den kommenden Monaten in der anhaltenden Coronavirus-Krise "Zugeständnisse machen" müssen – sie passen ihre Feierlichkeiten zum Jahresende an. Zu Beginn der Woche kündigte Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex an, die sechswöchige Corona-Sperre aufzuheben, dafür komme ab 20 Uhr eine Ausgangssperre, auch an Silvester, da die Zahl der Infektionen wieder zunimmt.

An Silvester könnte es chaotisch werden.
Fabienne
Fachfrau für Marketing

Fabienne, Fachfrau für Marketing und Kommunikation, meint: „Alle bemühen sich seit Monaten, also erwarten die Leute viel vom 31. Dezember – ein wenig Entspannung. Also könnte es chaotisch werden. Man weiß gar nicht mehr, was man denken soll..."

Castex bestätigte, dass Familien reisen dürfen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Dann ein schwerer Schlag für den Kultursektor: Museen, Theater und Kinos, die gehofft hatten, einen Teil ihrer Verluste über die Feiertage auszugleichen, bleiben geschlossen, ebenso wie Fußballstadien für weitere drei Wochen.

Jean-Marc Dumontet, Theaterproduzent, ist enttäuscht: "Es ist ein schwerer Schlag, weil wir uns darauf vorbereitet hatten zu spielen, meine Theater sollten offen sein, die Schauspieler wollten spielen, alle Teams waren vorbereitet, großartige Aussichten. Das ist vorbei."

Lockdown auf Zypern

Zypern kündigte an, dass es in den Weihnachtsferien Gaststätten und Einkaufszentren schließen und den Kirchenbesuch verbieten werde, um einen Anstieg der Coronavirus-Fälle einzudämmen.

Schnelle Antigentests in ganz Zypern hatten gezeigt, dass das Virus überall ist, in allen Städten, Dörfern, Bezirken. Bars, Restaurants, Cafés und andere Gaststätten werden geschlossen, ebenso wie Einkaufszentren, Gottesdienste finden ohne Teilnehmer statt, Nachhilfezentren sind zu.

Portugals Rettungspaket für Airline TAP

Portugals Regierung hat ein Rettungspaket für die nationale Fluggesellschaft TAP Air Portugal in Höhe von 3,4 Milliarden Euro vorgestellt, das mehr als 3.500 Arbeitsplatzverluste einschließt, rund ein Drittel der Belegschaft.

Der Plan, der den Segen der Behörden der Europäischen Union braucht, sieht auch Lohnkürzungen von bis zu 25% vor.

Wenn dies genehmigt wird, werden 500 Piloten, 750 Kabinenpersonal und 750 Bodenpersonal entlassen.

su mit dpa

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