Begeisterung für Mesut Özil in der Türkei - Erdogan für anderen Klub

Mesut Özil - jetzt in Istanbul
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Von Euronews mit dpa
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Der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil ist jetzt bei Fehnerbace Istanbul, Präsident Erdogan unterstützt einen anderen Klub.

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Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat sich nach seinem Wechsel zu Fenerbahce Istanbul mit überschwänglicher Freude zu seinem neuen Verein bekannt. "Ich bin sehr froh darüber, in die Türkei zu kommen und das Trikot meiner Kindheitsmannschaft tragen zu können", sagte er im türkischen Fernsehsender NTV. "Gott wollte, dass ich für Fenerbahce spiele. Ich werde das Trikot mit Stolz tragen und alles für das Team geben", sagte Özil, dessen Vertrag offenbar bis 2024 laufen soll.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist allerdings Fan des Stadt-Rivalen Basaksehir Istanbul. Basaksehir - so heißt eine Trabantenstadt im Westen Istanbuls. Doch viele meinen, der Klub habe keine Seele. Im neuen Stadion mit 17.000 Plätzen blieben auch vor der Corona-Pandemie viele Reihen leer.

"Die ganze Türkei freut sich"

"Mesut wird angehimmelt und das nicht nur von Fenerbahce-Anhängern. Die ganze Türkei freut sich auf Mesut", sagte Ex-Profi Erdal Keser bei Sport1. "Mesut war natürlich längere Zeit außer Gefecht, aber zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Verein zu wechseln, bei dem er mit offenen Armen aufgenommen wird, war sportlich absolut richtig", ergänzte der 59 Jahre alte Ex-Nationalspieler und frühere Profi von Borussia Dortmund.

Özils Wechsel sei in der jüngeren Zeit "einer der größten Transfers in die Türkei", sagte Keser. Finanziell werde Özil Abstriche machen müssen, ergänzte er. "Er wird nicht wenig verdienen, aber nur einen Teil dessen, was er bei Arsenal bekommen hat".

In den vergangenen Jahren habe man "immer alle Schuld auf seinem Rücken abgeladen, wenn es nicht lief - sei es in der Nationalmannschaft oder zuletzt auch bei den Gunners". Obwohl er nie für die türkische Nationalelf gespielt habe, seien alle Türken sehr glücklich, "so einen Landsmann zu haben, der in der Welt den türkischen Gedanken lebt", unterstrich Keser. Man sehe darüber hinweg, "dass er für ein anderes Land gespielt hat, sich jetzt aber fast schon als türkischer Staatsbürger ausgibt. So negativ es auch ankam, so deutlich war seine Positionierung mit dem türkischen Präsidenten Erdogan."

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Frau und Kind bei der Ankunft in IstanbulSTR/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved

Der Präsident der Türkei war auch bei der Hochzeit von Mesut Özil und dessen Frau Amine Gülse - einer ehemaligen Miss Turkey - in Istanbul mit dabei.

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