Hongkong-Konflikt: China erkennt britische Pässe nicht mehr an

Archivfoto von Protesten in Hongkong gegen das neue Sicherheitsgesetz
Archivfoto von Protesten in Hongkong gegen das neue Sicherheitsgesetz Copyright Kin Cheung/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit AP
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Die Regierung in Peking warf der britischen Regierung im Streit um Überseepässe für Hongkongerinnen und Hongkonger vor, einen Status von Bürger und Bürgerinnen zweiter Klasse zu erschaffen.

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**Connie Chan und ihre Familie gehören zu den 7000 Bewohnerinnen und Bewohnern von Hongkong, die seit dem vergangenen Juli nach Großbritannien gezogen sind. **

In fünf Jahren werden sie das Recht haben, britische Staatsbürger zu werden - im Rahmen einer neuen Visaregelung, die an diesem Sonntag in Kraft tritt.

Über die Gründe ihrer Auswanderung sagte Connie Chan: "Wir haben buchstäblich über Nacht entschieden, einfach so. Ich dachte, es ist besser, wenn wir gehen. Wir sahen, dass die Dinge in Hongkong immer schlimmer wurden und es machte einfach keinen Sinn. Es ist nicht mehr das Hongkong, das wir kennen."

Vermutet wird, dass etwa 300.000 Menschen das Angebot annehmen werden. Das hat der Regierung in Peking nicht gefallen. Sie wird die britischen Übersee-Pässe, die ältere Hongkonger und Hongkongerinnen noch besitzen, in Zukunft nicht mehr anerkennen.

Peking: "Bürger und Bürgerinnen zweiter Klasse"

Zhao Lijian ist der Sprecher des chinesischen Außenministeriums: "Das Vereinigte Königreich versucht, eine große Anzahl von Bewohnern und Bewohnerinnen von Hongkong in britische Bürger zweiter Klasse zu verwandeln." Lijian beschuldigte Großbritannien, dass es dringend Talente und Kapital brauche. Der Schritt Londons verstoße außerdem gegen die Souveränität Chinas.

Die bisher angekündigten Regeln werden die meisten berechtigten Bewohner und Bewohnerinnen von Hongkong wohl nicht vom Reisen oder Auswandern abhalten. Aber Peking hat nicht ausgeschlossen, in Zukunft weitere Maßnahmen einzuführen.

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