NATO verschiebt Entscheidung über Abzug aus Afghanistan

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Von Stefan Grobe
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Eine Entscheidung über den Abzug der westlichen Truppen wurde vertagt. Man glaube, dass es noch genügend Zeit für eine politische Lösung vor dem Stichtag des 1. Mai gebe, so NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

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Das Wiederaufflammen von Gewalt durch die Taliban in Afghanistan. Thema beim zweiten Tag des virtuellen NATO-Gipfels mit den Verteidigungsministern des Bündnisses. Eine Entscheidung über den Abzug der westlichen Truppen wurde vertagt.

Man glaube, dass es noch genügend Zeit für eine politische Lösung vor dem Stichtag des 1. Mai gebe, so NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Allianz wolle zu einem erfolgreichen Friedensprozess beitragen.

Rund 10.000 NATO-Soldaten sind noch in Afghanistan, ein Viertel davon US-Soldaten. Doch ist es vor allem die US-Logistik, die die Mission am Leben erhält.

Die neue US-Administration unter Joe Biden will Washington wieder eine führende und kooperative Rolle im Bündnis spielen lassen - Trump stand den Verbündeten zumeist feindlich gegenüber. Biden sieht sich in Afghanistan in der Pflicht - bis die Friedensgespräche Früchte tragen. Sicherheitsexperten warnen jedoch, es sei nun vor allem Geduld nötig.

Die Taliban seien wieder angriffslustifg und bereit, Bidens Standfestigkeit zu testen, meint Fabrice Pothier von Rasmussen Global. Man müsse sich auf Taliban-Offensiven einstellen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten. 

In Brüssel wurde außerdem beschlossen, die NATO-Trainingsmission im Irak von derzeit 500 auf 4000 Mann aufzustocken. Grund ist die Sorge vor neuem islamistischem Terrorismus.

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