Die Lage in Afghanistan ist an diesem Mittwoch und Donnerstag das Top-Thema eines virtuellen Gipfeltreffens der NATO. Dazu beraten die Verteidigungsminister des Bündnisses, ob der Stcihtag 1. Mai für einen Truppenabzug fallen gelassen werden soll.
Die Lage in Afghanistan ist an diesem Mittwoch und Donnerstag das Top-Thema eines virtuellen Gipfeltreffens der NATO. Dazu beraten die Verteidigungsminister des Bündnisses, ob der Stichtag 1. Mai für einen Truppenabzug fallen gelassen werden soll. Diesen Tag hatte die alte US-Regierung unter Donald Trump mit den Taliban ausgehandelt.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg deutete an, dass wegen des jüngsten Anstiegs der Gewalt der Abzug verschoben werden müsse. Afghanistan dürfe nie wieder Aufmarschgebiet für Terroristen sein, um von dort Anschläge im Westen vorzubereiten. Zwar wolle keiner der NATO-Verbündeten länger als nötig in Afghanistan bleiben, doch werde die NATO das Land auch nicht seinem Schicksal überlassen, so Stoltenberg.
Derzeit sind noch etwa 10.000 alliierte Truppen in Afghanistan stationiert, ein Viertel davon US-Soldaten. Die neue Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich bei ihrer Afghanistan-Strategie noch nicht in die Karten schauen lassen. Eine Option ist, eine kleine Anti-Terror-Einheit im Land zu lassen. Doch Washington will erst einmal abwarten.
Alle Optionen würden geprüft, doch sei noch nichts entschieden, sagt der amtierende US-Botschafter bei der NATO, Douglas Jones. Die USA und alle Verbündeten unterstützten den aktuellen diplomatischen Prozess als die beste Chance, zu einer dauerhaften und tragfähigen Lösung in Afghanistan zu kommen.
Die Biden-Adminstration ist von den Verbündeten für ihr Versprechen weitreichend gelobt worden, das Chaos der letzten vier Jahre unter Trump zu korrigieren. Mit Lloyd Austin als neuem Verteidigungsminister wollen sich die USA wieder konstruktiv im Bündnis engagieren. Trumps Pläne, die US-Truppen in Deutschland zu reduzieren, wurden von Biden bereits gestoppt.