So will die EU künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen nutzen

Es ist die Woche des Gesundheitswesens hier auf euronews. Fünf Tage lang beschäftigten wir uns in Beiträgen und Berichten mit der Zukunft des Gesundheitswesens.
Wie betrachtet die Europäische Union angesichts der Überwindung der Pandemie die Entwicklung des Gesundheitswesens?
Die Europäische Kommission legte ein Finanzpaket im Umfang von 5,1 Milliarden Euro vor, das am 26. März 2021 in Kraft trat. Dieses wird als die Langzeitantwort auf Covid-19 erachtet. „Mit dem Inkrafttreten unseres Programms EU4Health verfügen wir über die notwendigen Instrumente, um dauerhafte Veränderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit umsetzen zu können", so EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Was hat auf der Ausgabenseite Vorrang?
Kampf gegen Krebs ausbauen
Kyriakides erläutert: „Eine Sache, die wir gesehen haben, ist, dass die Menschen in der EU im Bereich der Gesundheit mehr Europa wollen. Deshalb haben wir ein ehrgeiziges EU4Health-Programm in Höhe von 5,1 Milliarden Euro vorgeschlagen. Es zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme zu unterstützen und die Arbeit des Europäischen Zentrums für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle sowie der Europäischen Arzneimittelagentur zu stärken. Und das Programm soll sich auch Bereichen wie dem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung und der neuen Arzneimittelstrategie widmen."
euronews: „Das Programm EU4Health baut sehr auf die Technologie, fordert Daten länderübergreifend zu nutzen und digitale Ansätze einzusetzen. Es fordert uns auf, den Systemen zu vertrauen. Wie stellen Sie sicher, dass wir denen trauen werden und diese gut anwenden?"
Kyriakides: „Eine europäische Gesundheitsdatenbank einzurichten, gehörte schon immer zu den vorrangigen Zielen der Kommission. Es geht darum, die Gesundheitsdaten sicher zu verwenden, diese zu schützen, um die stärkere Nutzung von Gesundheitsangeboten zu erreichen, mehr Menschen behandeln zu können und den Einsatz von Daten im Gesundheitsbereich zu vervollkommnen. Das Potenzial dafür und für die Nutzung künstlicher Intelligenz ist riesig."
Drei Europaabgeordnete berichten
euronews hat mit drei Europaabgeordneten gesprochen, die im Rahmen von EU4Health für die Berichterstattung zuständig waren. Wir beginnen mit der portugiesischen Abgeordneten Sara Cerdas, die sagt, Gesundheit sei mittlerweile Teil jeder politischen Entscheidung.
Sara Cerdas: „In jedem Aspekt der Gesetzgebung wird man mittel- und unmittelbare Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung erkennen. Das ist von großer Bedeutung, denn mit diesem Ansatz wird innerhalb der EU die Ungleichverteilung in Gesundheitsfragen abgebaut."
Die Schaffung einer Datenbank zwecks länderübergreifendem Austausch von Gesundheitsdaten ist ein Hauptbestandteil der EU-Vision. Die französische Abgeordnete Véronique Trillet-Lenoir erklärt, weshalb das so ist.
Das Ziel: Ungleichgewichte der Gesundheitsversorgung abbauen
Véronique Trillet-Lenoir: „Die Gesundheits- und Wissenschaftsdaten müssen als große Datenmengen angeordnet sein, durch künstliche Intelligenz ausgewertet werden und allen ermöglichen, besser und persönlicher am medizinischen Fortschritt teilzuhaben. Das betrifft auch die Behandlung von Krebs."
Eines der Ziele des Technikeinsatzes ist die Verminderung von Ungleichgewichten, so der rumänische Abgeordnete Cristian-Silviu Busoi.
Cristian-Silviu Busoi: „Eine Person, die in einem ländlichen Gebiet lebt und unter einer schweren oder seltenen Krankheit leidet, könnte von einem Professor eines großen Universitätskrankenhauses per Fernmedizin behandelt werden. Dieser könnte sogar Eingriffe mit Hilfe von Fernmedizin vornehmen, weil Künstliche Intelligenz und 5G die Arbeitsweise in der Medizin zukünftig sehr ändern werden.