Es hagelt Kritik und auf Twitter trendet #polizeiproblem nach den Protesten von Coronaleugnern in Stuttgart.
Die erwartete Teilnehmerzahl der Organisatoren der Querdenker-Demo an diesem Samstag in Stuttgart wurde weit übertroffen. 6.000 Menschen waren erwartet worden, laut Polizei versammelten sich mehr als 10.000 - ohne Abstand und ohne Masken. Dabei war die Maskenpflicht eine der Auflagen bei der Bewilligung des Protests.
Jetzt hagelt es Kritik gegen die Polizei - nicht nur im Internet unter dem Hashtag #polizeiproblem. Ein Polizeisprecher erklärte, die Sicherheitskräfte seien nicht eingeschritten, um die Menschenmenge nicht noch enger zusammenzudrängen. 254 Corona-Verstöße seien geahndet worden.
Auf Twitter schreibt @Volksverpetzer: "Unser Problem mit den #Querdenken-Extremisten ist nicht, dass sie demonstrieren. Sondern wie. Mit Nazis, mit Holocaust-Relativierungen, mit Gewalt und dem Brechen aller #Auflagen mit Ansage. Das ist demokratiefeindlich und asozial."
Andere Twitter-User teilen Fotos und Videos die zeigen, wie sich Polizisten mit "Querdenkern" freimütig unterhalten und auf einem provokanten Plakat auf einen Polizeiauto einfach vorbeigehen.
Mehrere Journalisten wurden bei dem Protest angegriffen - darunter ein Team der ARD bei einer Live-Schalte auf tagesschau24 mit Steinen beworfen.
DJV-Bundeschef Frank Überall erklärte: "Wütend macht mich die offensichtliche Untätigkeit der Polizeibeamten, die nichts für den Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen unternehmen."
Die Querdenker werden seit Monaten in Baden-Württemberg vom Verfassungsschutz des Landes beobachtet. Expert:innen stellen Verbindungen in die rechtsextreme Szene fest.