Privilegien für Geimpfte? RKI: Wir müssen uns weiter einschränken

Jens Spahn
Jens Spahn Copyright Michael Sohn/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der RKI-Vizepräsident Prof. Lars Schaade und PEI-Präsident Prof. Klaus Cichutek berichten über die aktuelle Lage in Deutschland.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der RKI-Vizepräsident Prof. Lars Schaade und PEI-Präsident Prof. Klaus Cichutek haben am Freitagmorgen über die Lage in der 3. Corona-Welle in Deutschland informiert.

Am Montag wird eine weitere Runde der Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie-Bekämpfung stattfinden. Eine Frage, die im Raum steht, ist, ob bereits geimpfte Personen von den Beschränkungen der beschlossenen Bundesnotbremse wie etwa die Ausgangssperre befreit werden können.

Appell zu Solidarität mit noch Ungeimpften

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte, er können keine Entscheidungen dazu vorwegnehmen, aber sicher sei und Rechtsexperten seien sich einig, dass Restaurants in Regionen mit hohen Inzidenzen und gezogener Notbremse nicht für Geimpfte öffnen werden.

Wir müssten uns bitte noch weiter einschränken, damit auch jungen Menschen eine Chance haben, sich impfen zu lassen, bevor das Virus sie erwische, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade. "Auch für die Jüngeren und Gesunden sei das Virus nicht harmlos. Auch sie könnten schwere Verläufe erleiden; zudem drohten Langzeitfolgen" (Long Covid).

Die Lage sei weiter schwierig, insbesondere auf den Intensivstationen, berichtet Spahn. In manchen Regionen komme es zu deutlichen Engpässen. Das führe zu einer „sehr, sehr hohen“ Belastung des Personals. „Inzidenz und Intensiv hängen miteinander zusammen“, sagt Spahn.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 27.543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Freitagmorgen hervor. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 265 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Sieben-Tages-Inzidenz bei 161,1

Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 25.831 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 247 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahlen gehen also nicht runter.

Die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 164,0. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 161,1 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.

Bewegung beim Impfen

Beim Thema Impfen ist einiges in Bewegung geraten. Am Dienstag hatte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) grünes Licht für die Zulassung des Impfstoffes von Johnson & Johnson gegeben.

Außerdem verhandelt Deutschland über den Kauf von 30 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass möglicherweise die Impfpriorisierung aufgehoben wird. Dann könnten sich alle Erwachsenen Ende Mai oder Anfang Juni impfen lassen.

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