Der Verband südostasiatischer Staaten - ASEAN - wollte einen Beobachter in das Krisenland schicken - aber die Junta spielt auf Zeit und will erst ein gewisses Maß an "Stabilität" im Land etablieren.
In Myanmar gehen die Proteste großer Teile der Bevölkerung gegen die Junta trotz der Unterdrückungsversuche des Militärs weiter.
Die Militärführung will einen Sondergesandten der Vereinigung südostasiatischer Staaten Asean erst ins Land lassen, wenn sich die Lage im Land stabilisiert hat.
Das Militär hatte am 1. Februar geputscht und die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Seitdem herrscht Chaos.
Ein Sprecher des Militärs erklärte, dass die Sicherheit und Stabilität des Landes vorrangig seien. Man werde in Bezug auf den Besuch eines Asean-Sondergesandten erst einen gewissen Grad von Stabilität erreichen müssen.
Politische Gefangene oder "Terroristen"?
Auf einem Asean-Gipfel Ende April, an dem auch Junta-Chef Min Aung Hlaing teilnahm, hatten die Mitgliedsstaaten das Militär in Myanmar aufgefordert, die Gewalt zu beenden, einen Dialog mit den gesellschaftlichen Kräften zu beginnen und freien Zugang für humanitäre Hilfe zu gewähren.
Menschenrechtsorganisationen zeigten sich von den Beschlüssen des Asean-Gipfels enttäuscht. Ihren Zählungen zufolge sind seit der Machtübernahme mindestens 774 Menschen ums Leben gekommen. Vermutet wird, dass es bis zu 4.000 politische Gefangene in Myanmar gibt. Das Militär behauptet, es handle sich bei den Inhaftierten um "Terroristen".