Myanmar wird weiter von Nachbeben erschüttert. Am Sonntag ereignete sich eines der Stärke 5,1. in der Nähe von Mandalay. Bei dem verheerenden Beben der Stärke 7,7 am Freitag sind mindestens 1.644 Menschen ums Leben gekommen.
In Myanmar hat es nach dem verheerenden Erdbeben von Freitag einen Nachbeben der Stärke 5,1 gegeben. Das Epizentrum des Beben am Sonntagmorgen lag in der Nähe der Stadt Mandalay. Unmittelbar nach dem letzten Nachbeben gab es keine Berichte über weitere Schäden.
Dort sind Rettungsteams weiter mit Bergungsarbeiten nach dem massiven Beben der Stärke 7,7 beschäftigt. Nach Angaben der regierenden Militärjunta sind mindestens 1.644 Menschen um Lebens gekommen und mehr als 3.400 verletzt worden. 3.408 Menschen werden noch vermisst.
Die Rettungsarbeiten werden durch eingestürzte Brücken, beschädigte Straßen, unzuverlässige Kommunikationsverbindungen und dem Bürgerkrieg im Land behindert. Lokalen Medien zufolge mussten viele der 1,5 Millionen Einwohner von Mandalay auf der Straße schlafen, weil ihre Häuser entweder eingestürzt waren und sie obdachlos wurden oder sich vor den Nachbeben fürchteten.
Mandalay ist die zweitgrößte Stadt Myanmars. Zahlreiche Gebäude stürzten ein und beschädigten die Infrastruktur, darunter auch den Flughafen der Stadt.
Auch die Nachbarländer China und Thailand wurden von dem Beben erschüttert: In Thailand wurden mindestens 17 Tote und 83 Vermisste gemeldet, in Bangkok stürzte ein Turm ein.
Viele schwer zugängliche Gebiete sind noch nicht erreicht, und viele Rettungsmaßnahmen wurden von Zivilisten in Handarbeit und bei 41 Grad Celsius Hitze durchgeführt.
Cara Bragg, die Leiterin der katholischen Hilfsdienste in Myanmar mit Sitz in Rangun, sagte: „Es waren hauptsächlich lokale Freiwillige, Einheimische, die einfach nur versuchen, ihre Angehörigen zu finden."
„Ich habe auch Berichte gesehen, dass jetzt einige Länder Such- und Rettungsteams nach Mandalay schicken, um die Bemühungen zu unterstützen, aber die Krankenhäuser haben wirklich Mühe, den Zustrom von Verletzten zu bewältigen, es gibt einen Mangel an medizinischen Hilfsgütern, und die Menschen kämpfen darum, Nahrung und sauberes Wasser zu finden.“
Inzwischen hat die wichtigste Widerstandsbewegung in Myanmar am Samstag einen teilweisen Waffenstillstand angekündigt, um die Rettungsmaßnahmen zu erleichtern.
Die Schattenregierung der Nationalen Einheit, die den Kampf gegen die 2021 an die Macht gekommene Militärjunta führt, hat angekündigt, dass ihr bewaffneter Flügel, die Volksverteidigungskräfte (PDF), ab Sonntag in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten keine offensiven Militäroperationen mehr durchführen wird.