Fünfte Nacht in Folge: Luftangriffe auf Gaza, Israel unter Beschuss

Raketeneinschlag in Aschkelon
Raketeneinschlag in Aschkelon Copyright Hatem Moussa/AP
Von Euronews mit DPA
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Mindestens zehn Menschen kamen nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa ums Leben, es würden noch weitere Opfer unter den Trümmern vermutet. Auch aus dem Palästinensergebiet ging der Beschuss auf Israel weiter.

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Im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist weiter keine Lösung in Sicht. Die israelische Luftwaffe flog in der Nacht zum Samstag erneut Angriffe auf Ziele im Zentrum der Stadt Gaza. Dabei wurde am frühen Morgen im Flüchtlingslager Schati ein Gebäude zerstört.

Mindestens 10 Menschen kamen nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa ums Leben, darunter auch Kinder, es soll sich um Mitglieder einer Familie handeln. Weitere Opfer wurden noch unter den Trümmern vermutet.

Auch aus dem Palästinensergebiet ging der Beschuss auf Israel weiter. In der israelischen Stadt Beerscheva wurde nach Polizeiangaben ein Haus durch Raketensplitter getroffen. Es gebe Sachschaden, aber keine Verletzten, hieß es. Auch die israelischen Küstenstädte Aschkelon und Aschdod wurden erneut angegriffen.

Kein Dialog

Aller Vermittlungsversuche zum Trotz ist bislang kein Dialog zustande gekommen. UN-Generalsekretär António Guterres appellierte an alle Parteien, die Kämpfe in Gaza und Israel sofort einzustellen. Die anhaltende militärische Eskalation habe großes Leid und Zerstörung verursacht. Sie habe zahlreiche zivile Opfer gefordert, darunter tragischerweise auch viele Kinder.

Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen immer weiter, im Gazastreifen wurden bis Freitagabend mindestens 126 Tote gemeldet, darunter 31 Kinder und 20 Frauen.

Wie Israels Armee mitteilte, kamen in Israel durch den Raketenbeschuss der vergangenen Tage acht Menschen ums Leben.

Randale im Norden Israels

Unterdessen hat sich der seit Tagen eskalierende Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern auf das Westjordanland ausgeweitet. In dem von Israel besetzten Gebiet kam es am Freitag zu den heftigsten Zusammenstößen seit 20 Jahren.

Auch in israelischen Ortschaften mit arabischen Einwohnern kam es wieder zu Ausschreitungen. In der Stadt Lod lieferten sich Freitagabend arabischer Israelis Auseinadersetzungen mit Sicherheitskräften, wie die Polizei mitteilte.

Im Jaffa, einem arabisch geprägten Viertel von Tel Aviv, warfen mutmaßlich jüdische Täter zwei Brandflaschen in ein arabisches Wohnhaus.

In Akko im Norden des Landes wurde Medienberichten zufolge ein Theater in Brand gesetzt, das von Juden und Arabern gemeinsam geleitet werde.

Auch in Ost-Jerusalem und in arabischen Ortschaften im Norden Israels gab es nach Polizeiangaben am Freitagabend Randale. Dabei seien an mehreren Orten Steine und Brandflaschen auf Beamte geworfen und Reifen angezündet worden.

USA schicken Nahost-Gesandten

Unterdessen haben die USA ihren Nahost-Gesandten Hady Amr nach Israel geschickt. Er soll im Auftrag von US-Außenminister Blinken mit Vertretern beider Seiten sprechen.

Der Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas war zu Wochenbeginn neu aufgeflammt. Militante Palästinenser beschießen Israel fortwährend mit Raketen Israel reagiert mit massivem Beschuss.

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