Neue Tatort-Kommissarin Jasna Fritzi Bauer (32) wollte nie Polizistin werden

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Von Euronews mit dpa
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Am Pfingstmontag ist Jasna Fritzi Bauer zum ersten Mal als Tatort-Kommissarin im TV zu sehen.

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Am Pfingstmontag ist Jasna Fritzi Bauer (32) als neue Tatort-Kommissarin zum ersten Mal im TV zu sehen - mit ihrem ersten Fall als Liv Moormann in Bremen - dabei kommt sie gar nicht aus der Stadt. Zur Seite stehen ihr Luise Wolfram als BKA-Beamtin Linda Selb und Dar Salim als dänischer Kollege Mads Andersen. hat schon am Burgtheater in Wien gespielt, zu ihren Filmen zählen «Scherbenpark» und «Axolotl Overkill».

Im Interview mit dpa erklärt Jasna Fritzi Bauer, wie sie ihre neue Rolle sieht.

Jetzt kommen Sie selber als Ermittlerin ins Fernsehen. Was bedeutet das Engagement als «Tatort»-Kommissarin für Sie?

Jasna Fritzi Bauer: Ich war ein bisschen überrascht, als ich die Einladung zum Casting bekam. Es war interessant, dass jemand mich in der Rolle als Kommissarin gesehen hat. Und dann habe ich mich dafür entschieden. Ich finde es schön, Teil zu sein dieses deutschen Kulturguts, das schon 50 Jahre besteht. Der «Tatort» gehört ja irgendwie zu Deutschland dazu, hat man das Gefühl.

Frau Bauer, wollten Sie schon als Kind Polizistin werden?

Jasna Fritzi Bauer: Ich habe nie den Traum gehegt, Polizistin zu werden. Irgendwann wollte ich mal Schrottsammler werden, weil ich gern Sachen gebaut habe. Und dann wollte ich eine Lehre als Damenschneiderin machen, weil ich keine Lust mehr auf Schule hatte. Aber zu der Zeit habe ich mich auch schon für das Schauspiel entschieden.

Haben Sie denn eine Lieblingsdetektivin oder einen Lieblingsdetektiv in Film oder Literatur?

Jasna Fritzi Bauer: Ja, die alte US-Fernsehserie «Mord ist ihr Hobby» mit Angela Lansbury. Sie spielt eine Schriftstellerin, schreibt über Mordfälle und klärt sie alle selber auf. Ich finde das sehr charmant, und Angela Lansbury ist für mich fantastisch.

Was unterscheidet eine Inszenierung am Wiener Burgtheater und einen «Tatort»-Dreh?

Jasna Fritzi Bauer: Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Im Theater spielt man chronologisch, beim Drehen nicht. Am Theater gibt es mehr Freiraum. Beim «Tatort» hat man weniger Zeit, mehr Stress, volle Drehtage. Aber beides hat seinen Reiz.

Das neue Bremer Ermittlerteam hat sich mit der Fake-Dokumentation «How to Tatort» eher satirisch eingeführt. Setzt das auch die Tonlage für Ihre Kriminalfälle?

Jasna Fritzi Bauer: Nein, überhaupt nicht. Das war eine schöner Start für uns, um uns kennenzulernen und eine satirische Serie über uns selbst oder über den Weg zu machen, wie man zum «Tatort» kommt. Ich finde es toll, dass wir das machen konnten, es hat uns als Team weitergebracht. Ein bisschen Humor gibt es aber auch in den Fällen.

Was gibt denn Bremen als Stadt ihren Fällen? Und wie bewegen sie sich als Ermittlerin Liv Moormann in der Stadt?

Jasna Fritzi Bauer: Ich war vorher nie in Bremen, aber ich habe die Stadt lieben gelernt. Die Menschen sind sehr nett und offen. Ich hatte gedacht, dass im Norden alle ein bisschen distanziert sind, so nordisch halt. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Und ich finde es schön, dass die Stadt immer mit eingebracht wird, dass verschiedene Viertel vorkommen, dass man Bremen zeigt, wie es so ist.

Worum geht es in Ihren ersten Bremer Kriminalfällen?

Jasna Fritzi Bauer: Im ersten Film «Neugeboren», der jetzt gezeigt wird, geht es um ein entführtes Baby und einen toten Dealer. Das spielt in einem Hochhausviertel. Den zweiten Film haben wir schon abgedreht. Darin wird ein Arzt ermordet, der sich um Obdachlose kümmert. Das spielt in einer eher reichen Schicht.

Manche Ihrer Kolleginnen und Kollegen spielen die Rolle als «Tatort-Ermittler sehr lange. Fühlen Sie sich jetzt schon verbeamtet auf Lebenszeit?

Jasna Fritzi Bauer So weit würde ich nicht gehen. Ich finde es spannend, einmal länger eine Rolle zu spielen und zu sehen, wie sie sich entwickelt. Wir haben zunächst fünf Filme vereinbart, und dann schauen wir weiter.

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Falls es doch einmal zu Ende gehen sollte: Mit welchem Kniff sollen die Drehbuchautoren Sie aus der Serie herausschreiben?

Jasna Fritzi Bauer: Das kommt darauf an, nach wieviel Folgen das ist. Und ob man Lust hat, vielleicht als Gast zurückzukommen. Ansonsten eine Explosion oder ein imposanter Tod oder ein ganz lapidarer, zufälliger Tod. Nichts Langweiliges wie eine Versetzung. Wenn man geht, dann mit einem ordentlichen Bums.

Zur Person: Jasna Fritzi Bauer wuchs in Wiesbaden auf und lebt in Berlin. An ihrer neuen TV-Heimat Bremen mag sie den Bürgerpark mitten in der Stadt. Die Schauspielerin hat viele Auszeichnungen erhalten und engagiert sich für die Deutsche Tourette-Gesellschaft.

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