Depressionen: Tennis-Star Naomi Osaka verlässt French Open

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Von su mit dpa
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Nach heftigen Diskussionen um ihren umstrittenen Boykott der Pressekonferenzen hat Tennis-Superstar Naomi Osaka bei den French Open ihren Rückzug erklärt. Die Japanerin kündigte ihre Entscheidung via Twitter an.

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Nach den heftigen und von ihr offenbar unterschätzten Diskussionen um ihren umstrittenen Boykott der Pressekonferenzen hat Tennis-Superstar Naomi Osaka bei den French Open ihren Rückzug erklärt. Die 23 Jahre alte Japanerin kündigte ihre Entscheidung via Twitter an und offenbarte dabei zugleich, dass sie seit einigen Jahren mit langen Depressionsphasen zu kämpfen habe. Zu ihrem Zweitrundenspiel in Paris gegen die Rumänin Ana Bogdan wird die Nummer zwei der Weltrangliste nicht mehr antreten.

Naomi Osakas Tweet:

_"Hallo allerseits, das ist keine Situation, die ich mir vor ein paar Tagen vorgestellt oder beabsichtigt habe.
_

Ich meine, das Beste für das Turnier, die anderen Spieler und mein Wohlbefinden ist, dass ich mich zurückziehe, damit sich jeder wieder auf das Tennis in Paris konzentrieren kann. Ich wollte andere nie davon ablenken und akzeptiere, dass mein Timing nicht ideal war und meine Botschaft klarer hätte sein können. Noch wichtiger ist, dass ich Fragen der psychischen Gesundheit niemals banalisieren oder den Begriff leichtfertig verwenden würde. Die Wahrheit ist, dass ich bei den US Open im Jahr 2018 lange unter Depressionen gelitten habe und es mir wirklich schwer gefallen ist, damit umzugehen.

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich introvertiert bin, und jeder, der mich bei den Turnieren gesehen hat, wird es bemerken. Ich trage oft Kopfhörer, da dies meine soziale Angst lindert. Obwohl die Tennispresse immer freundlich zu mir war (und ich möchte mich besonders bei all den coolen Journalisten entschuldigen, die ich möglicherweise verletzt habe), bin ich kein Rednertalent und gehe durch riesige Wellen der Angst, bevor ich mit den Weltmedien spreche. Ich werde sehr nervös und finde es stressig, immer zu versuchen, mich zu engagieren und Ihnen die bestmöglichen Antworten zu geben. Hier in Paris hatte ich bereits ein verletzliches und ängstliches Gefühl, deshalb dachte ich, es sei besser, an mich selbst zu denken und die Pressekonferenzen sausen zu lassen. Ich habe das vorab angekündigt, weil ich das Gefühl habe, dass die Regeln teilweise ziemlich veraltet sind, und das wollte ich herausstreichen. Ich schrieb privat an die Turnierveranstalter, entschuldigte mich und sagte, dass ich mehr als glücklich wäre, nach dem Turnier mit ihnen zu sprechen, da die Slams anstrengend sind.

Ich werde mir jetzt etwas Auszeit nehmen, aber wenn die Zeit reif ist, möchte ich wirklich mit der Tour zusammenarbeiten, um zu besprechen, wie wir die Dinge für die Spieler, die Presse und die Fans verbessern können. Wie auch immer, ich hoffe es geht euch allen gut und ihr bleibt in Sicherheit. Ich liebe euch. Wir lassen die Dinge auf uns zukommen."

Nach ihrem Erstrundensieg gegen die Rumänin Patricia Maria Tig war Osaka am Sonntag wie angekündigt nicht zur obligatorischen Pressekonferenz erschienen. Sie wurde daraufhin von den Veranstaltern der French Open mit einer Geldstrafe in Höhe von 15 000 Dollar (12.266 Euro) belegt. Für weitere Vergehen hatten die Macher der vier Grand Slams weitere, deutlich härtere Sanktionen bis hin zum Ausschluss von den French Open und zu einer Sperre bei weiteren Grand-Slam-Turnieren angekündigt.

su mit dpa

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