Grüner Pass vor dem 1. Juli: Wo in der EU gibt es schon das COVID-Zertifikat?

Urlaub in Falasarna in Griechenland
Urlaub in Falasarna in Griechenland Copyright LOUISA GOULIAMAKI/AFP or licensors
Von Euronews
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Der sogenannte Grüne Pass, das COVID-Zertifikat zum Reisen innerhalb der EU, ist in Griechenland eingeführt worden. In Österreich verspätet sich die Prozedur.

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Griechenland hat am 1. Juni den "Grünen Pass", das digitale COVID-Reise-Zertifikat, gestartet.

Das  Dokument wird im jeweiligen EU-Heimatland beantragt, aber von den Ländern untereinander anerkannt. In der gesamten EU soll es einen Monat später am 1. Juli eingeführt werden.

"Griechenland ist eines der ersten Länder, die sich diesem großen Projekt anschließen", sagte der für Digitales zuständige Minister Kyriakos Pierrakakis. "Es ist sehr, sehr einfach. Im Wesentlichen enthält es alle Informationen, die ein Mitgliedsstaat benötigt, um einen Reisenden willkommen zu heißen, ohne zusätzliche Einschränkungen aufzuerlegen."

Auf der Internet-Seite der Regierung konnten die ersten Formulare ausgefüllt werden.

Das kostenlose Zertifikat zeigt einen QR-Code auf einem Smartphone oder auf Papier, mit dem die Behörden den Status einer Person anhand der Aufzeichnungen in deren EU-Heimatland bestimmen können. Es zeigt an, ob und mit welchem Vakzin die Person gegen das Coronavirus geimpft wurde, ob sie offiziell von Covid-19 genesen oder auf das Coronavirus getestet ist.

Griechenland, dessen Wirtschaft zu einem Fünftel vom Tourismus abhängt, verzeichnete im Jahr 2020 nur sieben Millionen Touristen und 4 Milliarden Euro Einnahmen, im Jahr 2019 hatte es einen Rekord von 33 Millionen Besuchern und 18 Milliarden Euro Einnahmen gegben. Es wurde erwartet, dass die Touristenzahlen in diesem Jahr die Hälfte des Niveaus von 2019 erreichen werden.

Internetseite
Covid-Zertifikat der griechischen RegierungInternetseite

In Österreich verspätet sich der sogenannte "Grüne Pass"

Kanzler Sebastian Kurz hatter erklärt Österreich könne nicht auf die EU warten - und der Grüne Pass war für den 4. Juni geplant, doch die Einführung wird sich um mindestens eine Woche verschieben. Zunächst wurde kein neues Datum mitgeteilt.

Auf der Internetseite des Sozialministeriums heißt es: "Auch das Reisen innerhalb der Europäischen Union wird mit dem Grünen Pass wieder leichter möglich. Ausschlaggebend für diese neue Reisefreiheit bleibt jedoch nach wie vor die epidemiologische Lage in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. National geregelt werden kann auch ein Einsatz der genannten Zertifikate für die sichere Wiederöffnung von Bereichen wie Gastronomie, Hotellerie, Kultur, Freizeit und Sport."

Wie der ORF erklärt, muss man in Österreich zum Anmelden eine Handysignatur oder Bürgerkarte haben bzw. beantragen. Wer bereits einen FinanzOnline-Zugang hat, kann dort "Bürgerkarte/Handysignatur aktivieren" auswählen und erhält eine Bestätigung per Post.

Über die Handysignatur oder Bürgerkarte kann man sich dann auf der Website des österreichischen Gesundheitsportals in seinen Elektronischen Gesundheitsakt (ELGA) einloggen und dort die Zertifikate des "Grünen Passes" abrufen.

Zunächst wollten sieben EU-Staaten - nämlich Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Kroatien und Polen - den Grünen Pass mit einem gemeinsamen Gateway einführen.

Die deutschen Behörden weisen darauf hin, dass gegen Covid-19 Geimpfte weiterhin mit dem gelben Impfpass reisen können. Auch die EU-Kommission unterstreicht, dass der Grüne Pass keine Voraussetzung zum Ûberschreiten der Grenzen ist, er soll aber die Freizügigkeit innerhalb der EU erleichtern.

Italien spricht sich dafür aus, das digitale Zertifikat auch auf Reisende aus Nicht-EU-Staaten auszuweiten.

In Israel gibt es den "Grünen Pass" schon seit dem 21. Februar. Inzwischen hat das Land fast viele Corona-Eintschränkungen aufgehoben - allerdings sind touristische Reisen nach Israel offiziell noch nicht erlaubt.

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