Noch nie in Europa: Warnung vor gefährlicher Laus in der Schweiz

Gefährliche Laus Ripersiella hibisci
Gefährliche Laus Ripersiella hibisci Copyright Bundesamt für Landwirtschaft der Schweiz
Copyright Bundesamt für Landwirtschaft der Schweiz
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft warnt vor einem in Europa bisher nicht dokumentierten Schadorganismus - in Form einer Woll-Laus.

WERBUNG

Das Bundesamt für Landwirtschaft warnt vor einem bisher in Europa nicht dokumentierten Schadorganismus in Form einer Schmier- oder Wolllaus, die als besonders gefährlich eingestuft wird. Das Tier mit dem wissenschaftlichen Namen Ripersiella hibisci verbringt sein Leben auf Pflanzenwurzeln. Die Laus kann Topfpflanzen wie Hibiskus (Hibiscus), Oleander (Nerium oleander), Zylinderputzer (Callistemon), Rhododendren (Rhododendron), Feigen (Ficus) und verschiedene Bonsaiarten befallen.

Durch die Laus zeigen die Zimmerpflanzen zunächst ein verzögertes Wachstum, werden dann gelb und welk, bevor sie absterben.

Schon im März wurden 50 Callistemon-Pflanzen - auch «Zylinderputzer» genannt - von einem italienischen Betrieb in die Schweiz eingeführt, bei dem es später einen Ausbruch von Ripersiella hibisci gab. Ursprünglich kommen Callistemon aus Australien, wurde aber schon um 1800 in Europa eingeführt - und sie sind durch ihre immergrünen Blätter und besonderen Blüten sehr beliebt.

Bundesamt für Landwirtschaft der Schweiz
Mit sogenannten "Zylinderputzern" wurde die Laus in die Schweiz eingeschlepptBundesamt für Landwirtschaft der Schweiz

Das Landwirtschaftsministerium schreibt in einer Mitteilung: "Es gilt zu vermeiden, dass sich dieser neue und gefährliche Schadorganismus in der Schweiz etabliert und eine Gefahr für den produzierenden Gartenbau wird. Die Betriebe, welche befallene Pflanzen erhalten hatten, wurden bereits informiert. Rückmeldungen zeigen, dass die meisten der 50 importieren Callistemon-Pflanzen zwischen März und Mai 2021 an Privatpersonen verkauft wurden. Käuferinnen und Käufer von Callistemon-Pflanzen werden dazu aufgerufen, sich sofort beim Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst zu melden, um eine Ausbreitung des Organismus in der Schweiz zu verhindern."

Bundesamt für Landwirtschaft der Schweiz
Pflanzenpass der betroffenen ZierpflanzenBundesamt für Landwirtschaft der Schweiz

Das Ministerium hat auch den Pflanzenpass der betroffenen Zierpflanzen veröffentlicht, damit die Leute, die eventuell eine solche Zierpflanze zu Hause haben, genau nachschauen können.

Auf der Internetseite des Ministeriums finden Sie weitere Informationen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Moderne Landwirtschaft braucht von der Ökologie inspirierte Technologie

Grünere Landwirtschaft? Klöckner erzielt Kompromiss zu EU-Agrarpolitik

Olivenanbau der Zukunft: Smarte Landwirtschaft auf Kreta