Regionalwahl in Frankreich: Comeback der alten Volksparteien?

Regionalwahl in Frankreich: Comeback der alten Volksparteien?
Copyright Michel Spingler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von su mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Schwere Schlappe bei den Regionalwahlen für Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Hauptgewinner der Wahlen sind die "Parti Socialiste" und linke Verbündete und "Les Républicains".

WERBUNG

Nach einer schweren Schlappe bei den Regionalwahlen sind sowohl der französische Staatschef Emmanuel Macron als auch die Rechtspopulistin Marine Le Pen in Erklärungsnot geraten. Macrons Partei "La République en Marche" LREM ging in der zweiten Runde am Sonntag in keiner einzigen Region als Sieger hervor. Le Pens Partei scheiterte nach
Hochrechnungen mit dem erklärten Vorhaben, zum ersten Mal eine Region zu
erobern und damit eine Machtbastion zu schaffen. 

MARINE LE PEN

Es ist eine bittere Enttäuschung für die Partei "Rassemblement National" RN, der vor der ersten Runde in mindestens fünf Regionen ein gutes Abschneiden vorhergesagt worden war.

Le Pen beschuldigte am Wahlabend die Konkurrenz, sich zusammengetan zu haben, um die Hoffnungen ihrer Partei zu blockieren, vor allem in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur.

Marine Le Pen, Rassemblement National:

"Heute werden wir in keiner Region gewinnen, weil die Amtsinhaber mit Hilfe unheiliger Allianzen alles getan haben, um uns daran zu hindern, dem französischen Volk zu beweisen, dass wir eine regionale Regierung führen können."

Le Pen-Unterstützer sehen einen Grund auch in der rekordniedrigen Wahlbeteiligung von weniger als 30 %.

Colette Lévêque, Unterstützerin des Rassemblement National:

"Die Stimmenthaltung hat gewonnen, deshalb sagen unsere Ergebnisse in den Regionen nichts über unsere Chancen bei den nächsten Präsidentschaftswahlen."

EMMANUEL MACRON

Der regierenden République en Marche von Präsident Emmanuel Macron erging es nicht besser. Aber im Gegensatz zu Le Pen war seine Partei in der Kommunal- und Regionalpolitik nie sehr präsent. Trotzdem wird erwartet, dass Macon in den kommenden Wochen die Regierung umbildet.

Frankreichs Regionen haben weniger Kompetenzen als die deutschen Bundesländer, sie blieben ganz überwiegend in den Händen der bürgerlichen Rechten und der Linken. Die Wahlbeteiligung blieb sehr niedrig - etwa zwei von drei Wahlberechtigten blieben der Abstimmung fern. 

COMEBACK DER ALTEN VOLKSPARTEIEN

Hauptgewinner der Wahlen sind die "Parti Socialiste" - linker Mainstream - und linke Verbündete und "Les Républicains" von Mitte-Rechts. Beide schienen seit dem Wahlerfolg von Macrons bürgerlicher LREM-Partei im Jahr 2017 aus der französischen politischen Landschaft verschwunden. In Frankreich wird im Frühjahr 2022 ein neuer Präsident gewählt.

su mit dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Olympische Spiele 2024 in Paris: Keine Unterkunft für die 45.000 Freiwilligen

XXL-Drogen-Razzia: Mehr als 190 Festnahmen in ganz Frankreich

Manöver gegen Migrantenboote: Frankreich unternimmt im Ärmelkanal riskante Aktionen