Die belarussischen Behörden wollten sie zur Rückreise zwingen. Dank der japanischen Polizei konnte sich die Sprinterin wehren. Nun wartet sie auf ihre Abreise nach Warschau.
Nach dem Eklat bei den Olympischen Spielen hat die polnische Botschaft in Tokio der belarussischen Sprinterin Kristina Timanowskaja ein humanitäres Visum ausgestellt. Nun wartet die 24-jährige Spitzensportlerin auf die Abreise. Nach Informationen des Standard soll auch ihr Ehemann von Belarus in die Ukraine geflüchtet sein.
Polen bietet Asyl an
Timanowskaja hatte sich erfolgreich gegen ihre angeordnete Zwangsrückkehr nach Belarus gewehrt. Auch Tschechien und Slowenien hatten Timanowskaja Asyl angeboten. Nicht jedoch Österreich, obwohl die Sprinterin seit zwei Jahren der Trainingsgruppe eines österreichischen Trainers angehört.
Kritik an Sportfunktionären
Zur Rückkehr nach Minsk sollte Timanowskaja gezwungen werden, weil sie die belarussischen Sportfunktionäre öffentliche kritisiert hatte. Vor dem Abflug gelang es ihr jedoch, sich an die japanische Polizei zu wenden, die ihr half.
In den sozialen Netzwerken sagte Kristsina Timanovskaya, "ich werde unter Druck gesetzt. Man versucht, mich gegen meinen Willen außer Landes zu schaffen. Ich bitte daher das IOC, einzuschreiten."
Zuvor hatte die Sprinterin in einem Instagram-Posting darüber geklagt, dass sie ohne ihr Wissen für die 400-Meter-Staffel aufgestellt worden war. Unzensierte Worte, die den Behörden in Belarus offenbar zu weit gingen.