Apokalypse auf Euböa: "Wir wurden völlig im Stich gelassen"

Die Rauchentwicklung auf Euböa im Nordosten Griechenlands ist aus dem All gut zu erkennen
Die Rauchentwicklung auf Euböa im Nordosten Griechenlands ist aus dem All gut zu erkennen Copyright Satellite image ©2021 Maxar Technologies/AP
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Von Euronews mit dpa, AP
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Tausende Menschen auf der Insel Euböa sind bereits von gewaltigen Flammenmeeren zur Flucht über das Meer getrieben worden. Und die ohnehin dramatische Lage droht sich noch weiter zu verschlimmern.

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Auch eine Woche nach dem Ausbruch sind mehrere große Waldbrände in Griechenland noch nicht unter Kontrolle. Besonders dramatisch ist die Lage auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa.

Der gesamte Norden des Eilands ist praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Die Menschen dort wurden in die Flucht getrieben. Die Feuerwehr kann am Boden nur wenig gegen die Flammenwände ausrichten.

Und eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht, im Gegenteil. In weiten Teilen Südeuropas ist eine neue Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius im Anmarsch.

Tausende Menschen in Euböa sind bereits auf das Festland gebracht worden. Zur Unterstützung der Fähren sind auch Marineschiffe im Einsatz. Viele Insulanerinnen und Insulaner mussten bei ihrer Flucht fast alles zurücklassen.

"Es gab keine Feuerwehr"

Sie beklagen mangelnde Unterstützung bei der Brandbekämpfung auf der Insel. Insulaner David Angelou sagte nach seiner Ankunft auf dem Festland: "Es gab keine Hilfe. Wir hatten einige Sprühanlagen für die Felder, aber sie funktionierten nicht. Ein oder zwei Hubschrauber kamen, aber sie taten nicht viel. Wir wurden völlig im Stich gelassen. Es gab keine Feuerwehr, es gab keine Fahrzeuge, nichts."

Die Insel im Nordosten Griechenlands wird von zwei Feuerfronten in die Zange genommen. Das ist auf Satellitenaufnahmen aus dem All gut zu erkennen. Die Bedingungen für den Einsatz von Löschflugzeugen werden von den Einsatzkräften als schlecht beschrieben. Piloten seien in großer Gefahr.

Außer Kontrolle geratene Brände ähnlichen Ausmaßes lodern auch auf der Halbinsel Peloponnes, auf Kreta und in der Türkei.

Auf die Bitte der griechischen Regierung um Unterstützung aus dem Ausland haben bislang 20 Länder reagiert. Ein Hilfskonvoi des THW aus Nordrhein-Westfalen ist unterwegs und soll am Donnerstag eintreffen.

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