Stimmen aus Kabul: "Wir werden ihnen nie verzeihen"

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Seit einer Woche sind in Afghanistan die Taliban an der Macht. Euronews hat mit Menschen in den Straßen der Hauptstadt Kabul darüber gesprochen, was sie bewegt.

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Seit einer Woche sind in Afghanistan die Taliban an der Macht. Diejenigen, die nicht versuchen aus dem Land zu fliehen, müssen sich mit den neuen Machthabern arrangieren. Euronews hat mit Menschen in den Straßen der Hauptstadt Kabul darüber gesprochen, was sie bewegt.

Ich hätte nie gedacht, dass das geschehen würde.
Roqia Moradi, Afghanin aus Kabul

"Ich spucke auf diese Verräter, die Führer, die geflohen sind. Sie haben unsere Sicherheitskräfte verkauft, unser Volk verkauft und sind aus dem Land geflohen. Gott verfluche sie. Wir werden ihnen nie verzeihen", sagt Roqia Moradi.

Abdul Zahir meint: "Sicherheit hat keinen Sinn, wenn wir keine Gerechtigkeit haben. Wo es keine Gerechtigkeit gibt und die Rechte der Menschen wertlos sind, ist Sicherheit nutzlos."

Dies ist unser Vaterland und seine wahren Söhne sind zurückgekehrt.
Mullah Mohammad Jawad, Taliban-Kämpfer

Mullah Mohammad Jawad gehört zu den neuen Machthabern Afghanistans, er ist Taliban-Kämpfer, er sagt: "Früher gab es Verräter und Tyrannen, aber jetzt sind die wahren Männer dieses Landes gekommen. Wir werden unser Land beschützen und wir stehen unserem Volk zu Diensten. Wie unsere Führer gesagt haben, versprechen wir, dass eine Regierung gebildet wird, die den islamischen Regeln folgt."

Am Flughafen von Kabul ist die Sicherheitslage angespannt. Sherin Agha war dort und hat versucht, mit seiner Familie aus dem Land zu kommen.

"Ich bin mit meiner Frau, meinem Bruder und unseren beiden Kindern zum Flughafen gefahren. Wir haben alle unsere Dokumente mitgenommen", sagt Sherin Agha.

Wir haben gehofft, dass das Glück auf unserer Seite sein würde, aber es gab Unruhen am Flughafen. Sie haben auf Menschen geschossen.
Sherin Agha, Afghane

"Meine Kinder und ich wurden verletzt. Sie haben auf meine Frau geschossen. Ich bin mit meinen beiden Kindern zurückgeblieben, was soll ich jetzt tun?" Weinend zeigt Sherin Agha dem Euronews-Reporter seine Dokumente. "Das hier ist meins, das blutige ist das meiner Frau."

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