Der Mörder des jüngeren Kennedy-Bruders könnte nach 53 Jahren aus der Haft entlassen werden. Sogar zwei Kinder des Ermordeten sind dafür.
In den USA könnte der Mörder von Robert F. Kennedy nach 53 Jahren in Haft aus dem Gefängnis entlassen werden. Ein Bewährungsausschuss in Kalifornien befand am Freitag, der 77-jährige Sirhan Sirhan stelle keine Gefahr mehr für die Gesellschaft dar. Der Palästinenser hatte Kennedy am 5. Juni 1968 in Los Angeles erschossen, kurz nachdem dieser die demokratischen Präsidentschafts-Vorwahlen in Kalifornien gewann.
Sirhan stellte insgesamt 16 Gnadengesuche. Die Bewilligung der Bewährungskommission muss nun von einer weiteren Stelle geprüft werden, bevor sie dem kalifornischen Gouverneur zur finalen Entscheidung vorgelegt wird.
Zwei Kinder Kennedys befürworten Freilassung
Zwei von neun noch lebenden Kindern Kennedys unterstützen die Freilassung des Mörders ihres Vaters. Sechs sprachen sich dagegen aus.
Sirhan beging den Mord am jüngeren Brüder des ebenfalls erschossenen US-Präsidenten John F. Kennedy als er 24 Jahre alt war. Die US-Justiz ging von Kennedys pro-israelischer Haltung als Motiv aus. Sirhan wurde zunächst zum Tode verurteilt, mit Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien 1972 wurde seine Strafe in lebenslange Haft umgewandelt.
Sirhan sagte aus, er erinnere sich nicht an die Tat und sei betrunken gewesen. Bei der Anhörung am Freitag sagte er, er müsse die Waffe wohl bei sich getragen haben. Er übernehme die Verantwortung dafür, eine Waffe bei sich getragen zu haben und Schüsse abgefeuert zu haben.
Die Bewährungskommission war aufgrund neuerer Gesetze dazu verpflichtet zu berücksichtigen, dass Sirhan in seiner Jugend durch den Nahostkonflikt traumatisiert wurde, die Tat als junger Mann begang und nun alt sei.