Der kroatische Polizeichef sprach von Einzelfällen und kündigte die Suspendierung dreier auf dem Video identifizierter Polizisten an.
Nach Berichten über illegale Zurückweisungen und Misshandlungen an der EU-Außengrenze hat der kroatische Polizeichef Nikola Milina die Suspendierung dreier Mitglieder einer polizeilichen Eingreiftruppe bekannt geben. Ihnen drohten weitere Disziplinarmaßnahmen.
Es handele sich um Beamte der Interventionspolizei, die im Dienst gewesen seien, so der Polizeichef weiter. Die Männer hätten "individuell gehandelt, und es hätte keinen Befehl dafür gegeben".
Hätte es jemals eine solche Anweisung gegeben, hätten das die Polizisten melden müssen, weil es sich um eine Straftat handele, erklärte Milina weiter.
"Es ist unsere Aufgabe, die Sache bis zum Ende aufzuklären. Wir wollen nicht, dass ein einzelner Fall das Lob beeinträchtigt, das die kroatische Polizei beim Schutz der EU-Außengrenze, aber auch in anderen Angelegenheiten erhält", so Milina.
Er bekräftigte zugleich, dass es keine Befehle zur Gewaltanwendung gebe und er "mindestens dreimal im Monat persönlich" ermahnt habe, dass keine illegale Gewaltanwendung erlaubt sei, insbesondere nicht gegenüber gefährdeten Personengruppen, einschließlich Migranten.
Zuvor hatten mehrere Medien Videoaufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie maskierte Polizisten Migranten mit Schlagstöcken über die Grenze nach Bosnien zurücktreiben.
Die EU-Kommission hatte besorgt auf Filmaufnahmen reagiert und eine gründliche Untersuchung und Aufklärung gefordert.